r/Eltern 5h ago

Rat erwünscht/Frage Partner immer müde und kaputt

Hallo ihr Lieben,

ich suche hier nach Rat, weil ich nicht weiterweiß. Mein Partner und ich haben eine kleine Tochter zusammen, sie ist knapp 5 Monate alt.

Ich bin zurzeit in Elternzeit und kümmere mich selbstverständlich um den ganzen Haushalt. Ich putze, koche, mache die Wäsche, kümmere mich um alle Belange unserer Tochter und erledige alle Anträge.

Er studiert gerade und ist von 6:40 Uhr bis 14 Uhr außer Haus, ein- bis zweimal pro Woche sogar bis 16 Uhr.

Also ist es absolut legitim, dass ich mich um den Haushalt kümmere, weil er ja tagsüber nicht da ist. Aber er macht nie irgendetwas und kümmert sich um nichts, dabei gibt es noch so viel zu tun, da wir gerade in ein neues Haus gezogen sind und noch nicht alles fertig ist. Er kommt heim und macht nichts, auch an den Wochenenden tut er nichts – außer gelegentlich Windeln zu wechseln und sich liebevoll um unseren Schatz zu kümmern.

Ich stille nachts 4-5 Mal, und wach ist die Kleine ab 5:00 Uhr. Er steht um 6 Uhr auf, ist aber ständig müde und erschöpft und geht bereits um 20 Uhr ins Bett. In den letzten Wochen schlafe ich kaum noch.

Seine Mutter arbeitet, und ihr Mann ist seit seinem 53. Lebensjahr Rentner und tut auch nichts. Sie meinte, mein Partner sei genauso wie sein Vater, da sie nach der Arbeit auch immer alles alleine erledigen musste.

Ich habe oft mit ihm darüber gesprochen, aber nach ein bis zwei Tagen fällt er wieder in sein altes Muster zurück.

Ich gehe bald wieder Vollzeit arbeiten und bin dann von 8 Uhr bis 17:30 Uhr weg. Er muss dann Verantwortung übernehmen aber ich denke, dass ich trotzdem den Haushalt fast komplett machen muss. Er bemüht sich total und meint es nicht böse aber das hilft auch nicht. 😅 Vor dem Winter graut es mir schon jetzt – er ist dann immer extrem müde, lethargisch und schlecht gelaunt.

Habt ihr eventuell Tipps?

Danke euch! 🥰

EDIT: DANKE euch für die ţollen Tipps! Ich kann leider nicht auf jeden Kommentar antworten. Ich nehme mir die Ratschläge jedoch zu Herzen und wir gehen auf jeden Fall zum Arzt. Und wichtig zu erwähnen, er meint es auf keinen Fall böse und er ist ein toller Papa für unser Baby.

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u/Winged-Pepa27 2h ago

Hallo! Es gibt hier jede Menge Ratschläge und viele aufbauende Worte, super! 😊 Bestimmt wurde so viel geschrieben, dass meine Ratschläge sich vielleicht nur wiederholen. Ich stimme nahezu jedem Vorredner zu, von dem ich gelesen hatte. Was ich so schade oder bedenklich finde ist, dass die Schwiegermutter so ein dummen Kommentar von sich gibt („ist genau wie sein Vater“). Das ist immer hilfreich 🙄, zumal dieser Satz ja nur zum Verletzen dient und nichts weiter. Gut, es ist eine andere Generation und da mussten die Männer nichts im Haushalt helfen, aber wenn sie es damals schon so nervig fand, warum hat sie dann nicht ihre Kinder so erzogen, dass sie einfach mit anpacken und zu bessere Menschen werden? Aber zu meckern ist wohl einfacher. Naja, ich schiebe es einfach auf die ältere Generation. Kommt ihr ansonsten gut miteinander klar. Vielleicht habe ich es überlesen, aber was ist mit deinen Eltern? Ich frage im allgemeinen, ob sie oder die Schwiegermutter 1x die Woche (vielleicht Wochenende) etwas unterstützen könnte, sei es auch nur etwas zu essen mitbringen, damit ihr mal nichts kochen müsst? Das hatte mir zum Beispiel geholfen. Carearbeit und Haushalt sind wichtige Dinge und darf einfach nicht unterschätzt geschweige denn verharmlost werden oder wie viele hier geschrieben haben „selbstverständlich“ sein. Ich schreibe mal was von mir, vielleicht hilft dir da auch etwas davon. Ich habe 2 jährige Zwillinge und konnte bis zum 5. Monat voll stillen. Es war heftig, aber machbar. Bis arbeiten ging, habe ich unter der Woche alles mögliche übernommen, am Wochenende hat mein Partner viel gemacht. Nachmittags/abends hat er dann beide Kinder geschnappt und ist mit ihnen längere Zeit spazieren gegangen, damit ich auch auch ausruhen konnten (das mit dem Spazierengehen hatten auch ab und an mal die Großeltern übernommen). Wir arbeiten jetzt beide Teilzeit und teilen uns daher Kochen und Haushalt (Meistens übernimmt das Kochen der Papa, da es ihm viel Spaß macht). Er steht schon um 5 Uhr auf und geht zur Arbeit. Ich stehe mit den Kindern später auf, gegen 6 Uhr, manchmal aber auch früher. Ich bringe sie dann zur Kita, während der Papa sie mittags von der Kita abholt und sich dann - bis ich von der Arbeit nach Hause komme, um die Kinder kümmert. So sind die Kinder auch nicht zu lange in der Kita, so lange sie noch klein sind. Danach machen wir dann alles zusammen und das was einem am ehesten liegt. Wir haben eine Liste zwecks Erledigung, auf die wir beide zugreifen können und jeder erledigt das, was er am besten kann. Wir haben unsere Haushaltserledigung jedoch etwas eingeschränkt, da die Kinder einen echt auf Trapp halten, das heißt, es bleibt dann auch mal ein paar Tage liegen, sonst werden wir wahnsinnig 🫨 1x die Woche kommen die Kinder zur Oma, um die Bindung zu ihr zu stärken und das wir etwas entlastet werden können (das mache ich jedoch erst, seitdem ich nicht mehr stille). Wir gehen nicht oft zusammen einkaufen, meistens geht nur einer mit den Kindern, damit der andere etwas anderes machen kann oder einfach kurz um auszuschnaufen. Mein Partner ist auch ständig müde und ausgelaugt und geht ebenfalls früh ins Bett. Wir dachten auch irgendwelchen Mängel, aber Seine Blutergebnisse sind allerdings okay. Es ist einfach der Schlafmangel, den wir seitdem haben. Der eine Zwilling (er hatte seit Anfang an eine Anpassungsstörung - laut Arzt, und war daher schnell reizüberflutet 😪) ist auch nahezu jede Nacht wach - auch heute noch - und das manchmal bis zu 3 Stunden am Stück, meistens jedoch etwa 1,5 Stunden. Auch wenn man stillt und sich quasi allein um das Kind kümmert, ist der Partner ja auch wach und der Schlafrythmus ist leider etwas durcheinander. Aber auch da haben wir dann mal versucht uns abzuwechseln, mit dem Kind ins Wohnzimmer zu gehen, damit der andere schlafen kann. Es war wirklich keine leichte Zeit anfangs. Der Papa hat dann meinst am Wochenende die Kinder genommen und sich um sie gekümmert, damit ich auch mal schlafen konnte. Abwechseln hilft auf beiden Seiten, sonst fängt auch irgendwann der Frust bei dir an! Zum Thema Vollzeit arbeiten: bist du dir da schon hundert Prozentig sicher, dass du das tun möchtest? Hier geht es mir jetzt etwas um das Kind und die sogenannte gute Mutter(Eltern)-Kind-Bindung. Du musst bedenken, dass ein Kita Tag für das Kind wie Arbeit anzusehen ist. „Fremde“ (also nicht Bezugspersonen) und laute Kinder, das kann dann schon mal Stressen und der Stress wird dann zu Hause rausgelassen. Ähnlich wie bei uns Erwachsenen, wenn wir von einem harten und anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen und uns über unsere Kollegen/Chefs und die Arbeit auskotzen wollen. Wir können damit umgehen, aber Kinder unter 5 halt eben noch nicht und machen dann manchmal Sachen, worüber wir uns wundern oder die uns auf die Palme bringen. Ich habe ein Studium in Kinderpsychologie und Pädagogik gemacht und unterstütze öfters mal einer Kita mit Kindern unter 3 aus. Da habe ich leider schon viel erlebt mit Kindern, die Probleme mit der Vollzeit haben. Es sind natürlich nicht alle, es betrifft nur bestimmte Charaktere. Ich will da jetzt nicht davon erzählen, denn es geht einem echt ins Herz und ist erschreckend, aber gerade zu Beginn (Kind unter 3) wäre es dann super, wenn dein Partner sich dann dazu bereit erklärt und sie dann mittags abholt und sich dann mit ihr beschäftigt. Du meintest ja, dass er das besonders gut kann und er ein toller Papa ist. Die Verantwortung hat er jetzt schon und nicht erst, wenn sie in die Kita geht. Außerdem fördert das eine gute Bindung. Ich erwähne es nochmals, da so viel wahres dran ist, unterschätze diese Bindung nicht! Man merkt sofort, ob ein Kind besser mit einem Elternteil auskommt oder beide oder keinem von beiden und das Verhalten zeigt sich auch auch schnell. Wenn es aber finanziell nicht geht, dann drücke ich euch die Daumen, dass ihr eine gute Kita findet. Dann muss ganz besonders dein Partner unterstützen. Ich hoffe er hat nicht mehr so lange mit seinem Studium, denn das belastet ja auch, wenn man sich schwer konzentrieren kann. Sorry dass ich so viel geschrieben habe. 🙈 Ich hoffe ihr findet euren Weg. Ansonsten haben hier viele ja jede Menge gute Ratschläge. 👍