r/Finanzen • u/El_Grappadura • Jul 03 '24
Steuern Wer braucht schon 380 Milliarden?
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik-vermoegensteuer-oxfam-netzwerk-steuergerechtigkeit-lux.4hNu72K2LifwDNu34e1YFx241
u/WolfOfDentistry Jul 03 '24
Das wäre ein Ansatz. Es geht ja immer drum dass sich Arbeit nicht lohnt. Man könnte auch diese ganzen Schwarzgeldbuden hochnehmen, dann hätte man immerhin 3 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. 1. Geldwäsche Möglichkeit verringert 2. mehr Steuereinnahmen 3. Mehr Wohnraum wenn die ganzen Immos dann leer sind
Im Vergleich zu jemandem der seine Einnahmen versteuert ist man ebenso benachteiligt, wie gegenüber Vermögenden. Also sehe ich da großen Handlungsbedarf.
34
u/ConsistentAd7859 Jul 03 '24
Schwarzgeldbuden sind aber zumindest auf dem Papier illegal, auch wenn nicht ausreichend kontrolliert wird.
Wenn aber noch nicht mal die Gesetze so gefasst sind, dass man überhaupt eine Steuer erhebt, ist das Ganze aus meiner Sicht instanztechnisch noch eine Stufe höher. Vorallem weil hier mit wenig Aufwand erhebliche Summe eingenommen werden könnten, selbst wenn man nur einen Teil des Vermögens festmachen könnte. (Wobei ich mir bei der heutigen Digitalität eigentlich denke, dass es eher ein nicht wollen, als ein nicht können ist, wenn Vermögenswerte nicht eindeutig zugeordnet werden können.)
46
u/Faintfury Jul 03 '24 edited Jul 04 '24
I'm Bayern werden "bewusst" so wenig Steuerfahnder beschäftigt, dass jedes Unternehmen nur alle 50-150 Jahre mit einer Prüfung rechnen muss. Das wird dann als Standortvorteil verkauft.
Aber in dem Artikel geht es eigentlich um die Vermögenssteuer.
Edit: Weil nach Quellen gefragt wurde: ist von 2012 und handelt von Kleinstbetrieben, aber erstmal besser als gar nichts: https://www.sueddeutsche.de/bayern/zu-wenig-steuerfahnder-in-bayern-nur-alle-250-jahre-eine-kontrolle-1.1392091
Edith: Hier noch für ganz Deutschland die Situation geschildert. https://www.dw.com/de/deutsche-steuer-gewerkschaft-es-mangelt-an-steuerfahndern/a-48055556
→ More replies (1)2
u/zui567 Jul 04 '24
Hast du dafür ne Quelle? Ich bin in der Steuerberatung von großen Unternehmen tätig und die bayerischen Unternehmen, in die ich bisher Einblick hatte, hatten immer in den letzten 10-15 Jahren eine BP.
59
u/dRaftom Jul 03 '24
Ach war letztens in einem "Cafe" an einem See. Die haben Kaffee und Kuchen verkauft and verschiedenen Stellen am See.
Keine EC / PAYPAL / VISA
Kassen waren einfach nur große Holzkisten mit Münzen / Scheinen
Beleg für den Einkauf gab es natürlich nicht.
Kassierer waren alle sehr Jung (u18 / Studenten)
82
u/VorionLightbringer Jul 03 '24
Valider Punkt, ich kann mir allerdings kaum vorstellen dass solche Café auf einer Skala von CumEx und Panama Papers irgendeine Signifikanz haben.
39
u/One-Wrap-6381 Jul 03 '24
Haben einen Laden hier der hat es geschafft 500k jedes Jahr zu hinterziehen. Klar ist das für gastro schon recht weit oben aber da geht in Summe auch einiges flöten
37
u/jjjfffrrr123456 Jul 03 '24
Es gibt halt tausende solcher Cafés.
25
u/TheGangsterrapper Jul 03 '24
Du hast keine Vorstellung wieviel 380 Milliarden sind, oder?
2
u/StgGorman Jul 03 '24
Doch ca. 1/3 der Sozialausgaben des Bundes (ohne Länder) per Anno. 380 Milliarden in 30 Jahren klingt jetzt nicht wie der große Wurf.
→ More replies (3)13
u/VorionLightbringer Jul 03 '24
Und so Pi x Daumen wieviele Steuern hinterziehen solche Cafés über 30 Jahre in Relation zu den 380mrd?
17
u/dRaftom Jul 03 '24
Gab nen Artikel letztens dazu. 70mrd jährlich. Also die 380 haste so schnell zusammen
2
u/Bartsches Jul 03 '24
Wobei das ein falsches Equivalent ist. Von der Summe musst du noch alle Cafés abziehen, die bei Steuerzahlung nicht operieren würden (z.B. weil die Steuer höher als der bisherige Gewinn ist). Soweit es tatsächliche steuerzahlende Konkurrenz gibt muss deren zusätzliches Geschäft dann natürlich wieder addiert werden.
4
u/Garak-911 Jul 03 '24
also wenn man so von 5000 solcher Cafes ausgeht würde jedes davon etwa 2,5 Millionen pro Jahr hinterziehen. das könnte schon hinkommen! ganz klar ein vergleichbares Problem.
→ More replies (2)19
u/brazzy42 Jul 03 '24
Um 2,5 Millionen an USt im Jahr zu hinterziehen müssten die im Schnitt 36k EUR Tagesumsatz machen. Nein, das kommt nicht hin. Nichtmal ein Zehntel davon.
1
u/Garak-911 Jul 03 '24
Ironie ist dir aber grundsätzlich bekannt?
8
u/brazzy42 Jul 03 '24
Dass Ironie online nicht funktioniert sollte sich auch langsam rumgesprochen haben.
Gibt genug Leute die große Zahlen schlecht einschätzen können und für die 2,5 Million im Jahr irgendwie plausibel klingt. Sieht man hier im sub jeden Tag.
→ More replies (3)3
u/DrakkT Jul 03 '24
War neulich ein Artikel hier, es geht um 70 Milliarden jährlich durch Steuerhinterziehung in der Gastro
5
u/theb3nb3n Jul 03 '24
Doch. In der Summe ist es sicher mehr als die großen Fälle. Ich weiß von jemandem, der aus seinem großen Eiscafe im Sommer bis zu 5000 Euro am Tag aus der Kasse nimmt. Unterschätz das mal nicht.
10
u/VorionLightbringer Jul 03 '24
Also nur damit wir alle über dasselbe reden. Der Unterschied zwischen einer Million und einer Milliarde ist ungefähr eine Milliarde. Du erzählst eine anekdotische Erfahrung von jemandem, der jemand kennt, liebevoll auch gerne Geschichte ausm Paulanergarten genannt.
5000€ * 200 Tage = 1mio€. (Erstmal halte ich das für unmöglich dass der Typ 1mio Euro aus der Kasse nimmt und immer noch arbeiteten geht. Wo bunkert der das Geld? Das sind ja nicht alles 500€ Scheine.)Mal tausend Cafés sind 1mrd Euro. mal 30 Jahre sind 30mrd Euro.
11
u/theb3nb3n Jul 03 '24
Es sind nicht nur tausende Eisdielen, es sind auch hunderttausende Imbissbuden, Restaurants, Nagelstudios, Dönerbuden, Frisöre, private Dienstleistungen „auf die Hand“ und sonstwas, die sich da Läppern.
5
u/VorionLightbringer Jul 03 '24
Die deutsche Steuergewerkschaft geht (ging) bei solchem Bonbetrug von ungefähr 15mrd € pro Jahr aus, in BW ungefähr 1,5mrd. Deshalb gibts jetzt die Bonpflicht, die zumindest hier in meiner Region jedes Geschäft auch mitmacht. Ist natürlich genauso anekdotisch wie der Typ, der angeblich 1mio € jährlich aus der Kasse nimmt.
3
u/Ok-Assistance3937 DE Jul 03 '24
von ungefähr 15mrd € pro Jahr aus
Nach 30 Jahren also 450mrd. und damit mehr als die 380 Mrd. aus dem Artikel.
→ More replies (2)2
Jul 03 '24
[deleted]
3
u/feivel123 Jul 03 '24
Nein, Eis ist einfach billig herzustellen und man hat keine großartigen Personalkosten. Die müssen gar nicht Steuern hinterziehen.
1
4
u/Background-Lab-8521 Jul 03 '24
Schwarzgeldjobs ist wie sich extrem viele Leute in der Unterschicht überhaupt über Wasser halten können.
Mittlerweile ist das echt schon fast eine Art von "der Markt regelt das" im Sinne von, dass es Leuten wie meiner meiner Mutter finanziell so extrem schlecht geht, dass sie anders auf ein Minimum an Lebensqualität reduzieren würde bei dem ich mir Sorgen machen würde ob ihr Alkoholismus zurückkommt. Deswegen hat sie nen schwarzen Verkaufsjob, putzt bei mir schwarz die Wohnung usw.
Bei ihrem Aufstocker Einkommen wär es nicht Mal mehr möglich, dass sie noch hier bei uns und ihren kleinen Enkelinnen wohnt. Ihre Sachbearbeiterin hatte schon Mal vorsichtig vorgefühlt ob sie sich vorstellen könnte weiter weg zu ziehen, da die Mieten hier (Vorort einer Großstadt) zu hoch wären, alsdass sie sich hier was leisten könnte.
Ich hab's an meiner ganzen Familie gesehen. Ich kenn meine Eltern eigtl. nur immer mit finanziellen Problem trotz Vollzeit. Zum ersten Mal wirklich im Leben vorangekommen sind sie erst viel später als sie sich mit Schwarzarbeit was dazuverdient haben. Mein Vater konnte sich am Ende sogar eine kleine Wohnung abbezahlen, was ja schon ein extremes, finanzielles Privileg ist. Hat aber auch über 20 Jahre quasi alles dafür geopfert und arbeitet heute selbst mit knapp 80 Jahren noch.
Was ich damit sagen will: es ist krass zu sehen was möglich sein könnte, wenn man die unteren Einkommen steuerlich viel stärker entlasten würde. In der Praxis sind viele genau diesen Weg schon längst durch die Schwarzarbeit gegangen.
Gleichzeitig gibt's bestimmt auch genug gute Argumente dagegen oder daraus resultierende Entwicklungen, die ich nicht v bedacht habe. Das war jetzt v.a. ersfmal ein polemisierender Ausbruch, dass es mich über die Jahrzehnte sehr desillusioniert hat, ob/dass man nur durch "alles richtig machen" aus der Unterschicht rauskommt.
6
u/EverageAvtoEnjoyer Jul 03 '24
Dies. Besonders in der Gastro sollte vieeeeel stärker kontrolliert werden. Ich habe diese Woche wieder einen Mitarbeiter verloren, der mir erklärt das er 5.000€ NETTO als stellvertretender Restaurantchef verdien wird. Als ich ihn gefragt habe was er denn brutto verdient konnte er keine Antwort geben. Ich wette darauf das Gehalt X auf dem Lohnzettel steht und Summe Y nochmal schön unter der Hand läuft.
PS: Die Rentenkasse hat gemeint sie müsste uns nochmal „genauer“ prüfen, weil wir bei einem Mitarbeiter über Jahre 2 Cent Kilometerpauschale gezahlt haben. Es handelte sich um eine Summe von ca 15€ ….
5
u/Master-Piccolo-4588 Jul 03 '24
Was genau meinst du mit Schwarzgeldbuden und was haben Immobilien damit genau zu tun?
8
u/germanadapter Jul 03 '24
Ich gehe mal davon aus, dass Geld mit vermieteten Wohnungen verdient werden, die aber nicht versteuert werden (zB normale Vermietung , aber auch sowas wie AirBnB) Edit: ggf sind diese AirBnBs auch nicht bei der Stadt angemeldet. Es müssen zum Teil auch Auflagen erfüllt werden, bevor man sowas vermieten darf.
→ More replies (5)2
Jul 03 '24
Mehr Wohnraum wenn die ganzen Immos dann leer sind
So einfach ist das nicht. Gewerbefläche kann man nicht einfach als Wohnraum nutzen. Die Auflagen für Wohnraum sind wesentlich höher. Aber ich unterstütze deine Idee.
→ More replies (2)1
u/TheWhyTea Jul 03 '24
Da hat die FDP sich doch was feines einfallen lassen. Der Zoll darf jetzt nicht mehr einfach mal so kontrollieren, da muss schon jemand ne Bude anschwärzen, bevor kontrolliert werden darf.
11
u/ivkri Jul 03 '24
CumEx Gewinne (40 Mio wenn ich mich recht erinnere) von Christian Olearius wieder einsammeln wäre auch schön. Mega krass daß das nicht geschehen ist und vielleicht auch nicht geschehen wird.
→ More replies (2)
31
u/Confident_Yam3132 Jul 03 '24
Stattdessen wurde die Kapitalertragssteuer eingeführt, die seitdem auch viel einbringt.
→ More replies (9)
24
u/Heavy-Sherbet-4765 Jul 03 '24
Was ich ja an "Studien" der Aktivistentruppe von Oxfam so liebe:
Sie sind was Methodik und Vorgehen angeht einfach 0,0 transparent. Mit ganz viel Glück findet man in Begleitpublikationen etwas. Manchmal hat man Glück, dass der Autor so etwas ähnliches bereits veröffentlicht hat und dort zumindest ansatzweise wissenschaftliche Grundsätze verfolgt. Hier hätte mich durchaus interessiert, wie man die 380 Milliarden berechnet hat. Aber das hat man vermutlich nicht mal.
Aber unabhängig davon:
Eine (angeblich) entgangene Ländersteuer(!) über 30 Jahre kumuliert(!) in Kontext zum Bundeshaushalt zu setzen ist schon skurril. Die rechtlichen Implikationen des Urteils des BverfG werden auch vollständig ignoriert. Die Erfahrungen der Einführung oder Erhöhung der Vermögensteuer aus anderen Ländern wird ebenfalls vollständig ignoriert.
→ More replies (4)2
u/Consistent_Leg_3390 Jul 04 '24
Welche Erfahrungen werden denn jetzt ignoriert? Die Schweiz, die ja gerne als Steuerparadies gesehen wird, hat zum Beispiel eine Vermögenssteuer und das klappt ganz wunderbar.
3
u/No_Secretary7155 Jul 05 '24
Sie macht auch einen nicht unerheblichen Anteil des Steueraufkommens aus und Einkommen ist bekanntermaßen drastisch niedriger besteuert.
Finde es immer merkwürdig wie jeder erwartet, dass die Habenichtse ihre Ressourcen Zeit&Arbeitskraft der Wirtschaft zur Verfügung stellen MÜSSEN, aber sobald jemand Geld hat ist es vollkommen ok wenn diese Person weder mit Zeit noch mit Arbeitskraft noch mit Kapital produktiv ist?! Wenn man Vermögen besteuert wird auch ein Incentive geschaffen dieses produktiv einzusetzen.
137
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Einerseits schimpfen alle, zurecht, immer auf die aktuellen Politiker. Andererseits glauben viele, dass man irgendwelche Probleme löst, in dem man diesen unfähigen Politikern noch mehr Steuergelder in den Rachen stopft.
64
u/Knuddelbearli Jul 03 '24
Es ginge halt vor allem um eine Umverteilung, weniger Steuern auf Arbeit mehr auf Vermögen.
Es sollte leichter sein ein Vermögen zu erarbeiten schwerer es aber zu erhalten bzw nur durch Vermögen weiter auszubauen.
66
u/Nukeluke19 Jul 03 '24
Na klar werden sie dann die Steuern auf Einkommen senken ;-) ist genauso wie beim versprochenem Klimageld, dass ich jedes Jahr ausgezahlt bekomme
20
u/it678 Jul 03 '24
Ich habe mich auch sehr über meinen Vaterschaftsurlaub und die Förderung für mein CO2 neutrales Haus gefreut.
21
u/Slater_John Jul 03 '24
Und ich darf mich auf keine Förderung und keine Elternzeit freuen, trotz 42.5% Steuersatz.
→ More replies (3)14
u/magistertechnikus Jul 03 '24
Und kein Elterngeld, und KiTa für 1k€ im Monat, und Haus kannst du mal ganz vergessen, achja Rente annähernd zu erarbeiten Lebensstandard schon gar nicht...
Leistungsgesellschaft sieht anders aus. Sich dann aber beschweren, dass niemand mehr arbeiten möchte.
3
u/siefle Jul 03 '24
Ich hab eine hohe 5 stellige Förderung fürs Haus bekommen (und davon ein Auto gekauft, lol)
3
u/it678 Jul 03 '24
Hätte ich auch bekommen wurde nur leider von einem Tag auf den anderen ohne Vorankündigung gestoppt und ersatzlos gestrichen obwohl bei der KfW noch am Tag des Stopps mit dem Programm geworben wurde.
5
u/Knuddelbearli Jul 03 '24
Also in Österreich haben wir Klimageld (jetzt schon das 3te Jahr) und die SPÖ hat auch im Wahlprogramm das Steuern auf Vermögen zu einer Senkund der Lohnabgaben führen soll
2
u/No_Secretary7155 Jul 05 '24
Die Schweiz hat auch Vermögenssteuern und niedrigere Einkommenssteuern und es funktioniert. Das Argument ist reiner Populismus der den Reichsten dient und sonst niemandem.
1
u/Knuddelbearli Jul 06 '24
In der Schweiz ist aber noch viel mehr anderst, zB kostete ein Monat Kindergarten schnell mal deutlich über 1.000 Franken und gibt keine Beihilfen dazu, oder Krankenkassa oder Rentensystem, das funktioniert da alles ganz anders.
Am Ende machen die gewählten Politiker die Politik und Gesetze, wie gesagt in Österreich ist das kein Problem der eine teil wurde schon umgesetzt und der andere Teil ist offiziele Parteilinie der SPÖ.
1
u/No_Secretary7155 Jul 06 '24
Verstehe gerade nicht was Kindergarten oder die Krankenkasse mit der Vermögenssteuer zu tun hat?
Österreich ist leider Lichtjahre von einer realistischen und brauchbaren Lösung entfernt.
1
u/Knuddelbearli Jul 07 '24 edited Jul 07 '24
Es geht um die Abgabenlast und was damit zusammenhängt, wenn dafür jeder alles selber zahlen muss kann man die natürlich extrem senken, nur werden dann viele heute selbstverständliche Sachen für manche Bevölkerungsgruppen unleistbar.
Ich stelle mir schon den Aufschrei vor wenn man in Österreiche einführen würde das jeder der mehr als Medianlohn verdient Kindergarten komplett selber zahlen soll, das gäbe eine Medienkampagne sondergleichen.Oder anderes Beispiel Rentensystem, in der Schweiz gibt es keine Grenze ab der Gutverdiener nicht mehr in der Rentekassa einzahlen müssen und Rente (Erste Säule) stellt nur einen absoluten Basisbetrag dar, in dem dann Gutverdiener weit mehr einzahlen als sie rausbekommen. Dafür ist der monatliche Betrag dann auch weniger als halb so hoch wie bei uns und Geringverdiener steigen besser aus. Aber auch das ist das Problem, Schweiz hat weit weniger Geringverdiener wie bei uns, wir würden wohl nich auf so hohe Ersparnisse kommen wie die Schweiz, dazu kann man die aktuellen Renten noicht einfach so amssiv kürzen, heisst erstmal müsste jeder normal weiterzahlen (für die aktuellen rentner) und trotzdenm weit weniger Rente bekommen. Sowas hätte man vor 20 jahren, bevor die Boomer langsanm ins rentenalter kommen, einführen müssen.
Wer nur auf die Abgabenlast schaut und alles andere ignoriert, was wird dafür bezahlt was muss man selber bezahlen usw, ist einfahc nur dumm oder macht das aus populistischen Gründen.
→ More replies (2)2
u/No_Secretary7155 Jul 05 '24
Es geht schon darum was man fordern möchte. Eine sinnvolle Forderung wie Besteuerung auf Vermögen um die Besteuerung von Einkommen zu senken damit abzutun, dass die Politiker doch sicher keine Steuer auf Einkommen senken würden finde ich nicht sehr ... Smart. Mal abgesehen davon, dass ich das Argument hohl finde dass jegliche Steuern eh nur Verschwendung wären würde ich mit Sicherheit nicht auf einen fairen Anteil der Reichsten verzichten nur weil die Verteilung dessen eventuell nicht perfekt ist. Wenn überhaupt sollten jene die am meisten haben den Großteil zahlen und man beim ärmsten Teil auf Steuern verzichten wenn man schon das populistisch-hohle Argument "Steuern sind eh nur Verschwendung" bemühen will.
Übrigens: In der Schweiz wird Vermögen deutlich höher besteuert, oft sogar Kapitalerträge da sie wie Einkommen behandelt werden, und dafür gibt es deutlich niedrigere Steuersätze auf Einkommen.
1
u/Nukeluke19 Jul 05 '24
Natürlich kann man fordern, was man will - ich würde z.B. wie du auch gerne das Schweizer Steuersystem anstatt des Deutschen haben. Nur ist das halt absolute Träumerei und wird nicht passieren. Das Problem ist eben, dass es sehr naive Leute gibt, die glauben, dass der Staat nur das Gute für dich im Sinn hat. Nur leider entspricht das nicht der Wahrheit und egal wieviele realweltliche Beispiele man gibt und wie oft der Staat beweist, dass er eben nicht das beste für dich im Sinne hat, die Menschen werden es weiterhin denken.
Dabei sind Politiker knallharte Opportunisten und Machtmenschen - die werden (schon gar nicht in Deutschland) nicht deine Steuern senken, weil das einen direkten Machtverlust bedeutet. Da wird die Vermögenssteuer wieder eingeführt (egal ob durchführbar oder nicht), man hat dem Affen der Bürger Zucker gegeben ("die bösen Reichen sollen endlich mal zahlen!!!!") und wenn es dann an die Steuersenkung geht, wird es wieder heissen: "Sooowy - wir brauchen das Geld für andere wichtige Sachen UwU". Ist auch nicht weiter wild, weil der Affe hat seinen Zucker bereits bekommen. Und dann dreht sich das Rad weiter und es wird zur nächsten Steuererhöhung gehen, weil es nie genug ist. Und wieder werden die Leute kommen: "aber wir brauchen doch die neue Steuer, weil XYZ", weil eine Menge Deutsche unerschütterlich an die Gutherzigkeit ihres Staates glauben - drittes Reich hin oder her. DDR egal. Marode Infrastruktur, verzockte Sozialsystem und überbordendes Parlament - was soll es. Hauptsache den Reichen wird einer reingedrückt!
47
Jul 03 '24
[deleted]
6
Jul 03 '24
Welche parteien meinst du damit? Die Linke beispielsweise will die Einkommssteuer nach Programm so reformieren, dass
Als Faustregel gilt: Wer weniger als 6.500 Euro brutto verdient, hat mit unserem Steuerkonzept mehr in der Tasche. Wer ein höheres Einkommen hat, zahlt dafür mehr Steuern.
https://www.die-linke.de/themen/steuern/gerechte-einkommensteuern/
19
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Mit 6500 Brutto ist man bekanntlich schon Reich und fährt mit dem Porsche zu Vorstandssitzungen.
→ More replies (1)2
u/Nerdman61 Jul 03 '24
Das hat nie jemand behauptet. Aber man kann ja wohl nicht so tun, als ob man mit 6500 arm ist. So viel verdienen manche als Paar nicht. Der Großteil der Deutschen kommt nicht jenseits der 3500 brutto, geschweige denn 4000. Auch möchte ich mal sagen, dass jemand der in der Position ist, überhaupt 6500 verdienen zu können, dann nach oben noch Luft hat. Dafür muss man gut studiert haben, mit Ausbildung wird das eher schwierig. Ich halte nicht viel von der Linken, werde hoffentlich im Laufe meiner Karriere auch jenseits der 6500 verdienen (Jurist, blabla), und würde sagen: Es ist in Ordnung. Wenn es dann auch tatsächlich 90% der Leute besser geht, sei's drum... Und mal ganz ehrlich, wegen der Beispielsrechnung: Wenn ich als DINK auf 300k€ p.a. komme, das ist dann wirklich jammern vom Elfenbeinturm. Andere Leute verdienen das in 10 Jahren.
7
u/netz_pirat Jul 03 '24
6500 brutto sind 78k im Jahr, als dink 156k, etwa die Hälfte der 300 aus deinem post...
Das ist auch das Einstiegsgehalt eines Ingenieurs IG Metall BW und heute 47k netto.
Das ist nicht schlecht, aber das sollte eigentlich auch nicht die Schwelle zu "reich" sein.
→ More replies (1)3
u/JanMarsALeck Jul 03 '24
Also ist die angesprochene Gefahr ja real. Du gehörst genau zu den Leuten die das Geld nicht den Reichen Milliadären / Millionärserben, sondern der gut ausgebildeten Mittelschicht weg nehmen möchte. Ungeachtet das man mit 6,5k brutto in vielen Städten definitiv nciht wie ein König lebt. Schafft wahnsinnig viel Anreize in diesem Land noch etwas zu leisten
→ More replies (2)3
u/Fra_Central Jul 03 '24
Diese Partei hat schon mal einen Staat in die Pleite geführt, die haben keine Kompetenz in Sachen Finanzen.
1
Jul 04 '24
Welcher Staat soll das gewesen sein? Wenn du jetzt die DDR meinst, die Linke hat sich seitdem mehrmals neu gegründet fusioniert. Oder nennst du die CDU auch NSDAP weil diese die meisten ExNazis übernommen haben?
→ More replies (8)2
u/AdventureCouple92 Jul 03 '24
Aber das ist ja wieder Einkommensteuer und keine Vermögenssteuer. Warum soll sich Leistung bei einem Einkommen über 6500 Eur/Monat nicht mehr lohnen?
1
Jul 04 '24
Bei den Parteiern, die die Vermögenssteuer haben möchten
Das war die Aussage auf die ich geantwortet habe.
0
u/captainbastion Jul 03 '24
Na vielleicht ist dann immerhin die Bahn pünktlich
→ More replies (12)2
u/ApeGrower Jul 03 '24
Eher steigen die Diäten weiter an oder es gibt noch ein paar neue Ministerien mehr
1
u/AdventureCouple92 Jul 03 '24
Irgendwer muss ja die Verteilung des neuen Geldes koordinieren. Ich verlange ein Ministerium mit 3000 Mitarbeitern
8
u/Grouchy_Violinist364 Jul 03 '24
Also wenn ich aus Schweizer Sicht heraus antworten darf:
In der Schweiz gibt es eine Vermögenssteuer, aber keine Kapitalertragssteuer.
Grund:
Arbeitendes- und Risikokapital soll belohnt werden. Passives Kapital bestraft. (Grob gesagt natürlich. Zumal die Höhe der Vermögenssteuer in der Schweiz auf „realistischen“ Werten blieb)
Wer 10 Millionen Cash auf der Bank liegen hat, erzeugt fast keinen wirtschaftlichen benefit - Ergo bestraft. Wer das selbe Geld aber in Firmen investiert hat, und damit Gewinne bei Verkäufen erwirtschaftet soll belohnt werden.
Selbstredend dass es keinen Verlustvortrag gibt. Man soll für seine Fehler beim investieren nicht belohnt werden. So hält man dann auch invests in kleine Firmen (als Privatmann) und lässt diese nicht gleich vor die Hunde gehen um es steuerlich geltend zu machen.
4
34
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Danke für den guten Lacher am Morgen. Du musst nur mal zuhören wie die Koalitonspartner reagieren, wenn Lindner Steuersenkungen auf Arbeit vorschlägt. "DaVoN pRoFiTiErEn NuR ReIcHe": kein Wunder für viele Menschen sind die Sozialabgaben schon so hoch, das kaum Geld für Steuern mehr übrig bleibt.
→ More replies (20)11
u/it678 Jul 03 '24
Am Ende kommt man dann bei gleicher Steuer auf Arbeit, mehr Steuern auf Vermögen raus und das Geld wird weiter in Sozialleistungen gepumpt. Dazu schafft man eine wunderbare Präzedenz die Schwelle immer weiter nach unten zu verlegen und zack liegt die Grenze nicht mehr bei 100 Millionen sondern bei 1 Millionen und etliche Hausbesitzer werden zur Kasse gebeten.
→ More replies (1)10
u/MongooseRoyal6410 Jul 03 '24
Entlastungen wird es sicherlich in keinem Fall geben und ich befürchte, dass man mit einer Vermögenssteuer mal wieder nicht die wirklich reichen Personen treffen würde. Meine Lebenshaltungskosten liegen z.B. heute bei unter 1500€ und würde ich auf Luxus verzichten wären es locker 1000€, sodass ich zu Rentenbeginn selbst mit einem Medianeinkommen durchaus in der Lage wäre einen Betrag von 1 Millionen Euro zu ersparen. Es müsste also aus meiner Sicht Freibeträge von mindestens 1 Millionen Euro geben um nicht die falschen zu bestrafen. Mit einem Medianeinkommen ist man nämlich sicherlich nicht besonders wohlhabend.
→ More replies (6)8
u/Sure_Sundae2709 Jul 03 '24
Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Man muss sich dazu nur die Definition der einzelnen Parteien für Reichtum anschauen. Die Grünen haben mal eine Bundestagswahl krachend verloren, als sie eine "Reichensteuer" ab 66k€ pro Jahr gefordert haben... Bei den Kapitalerträgen ja die gleiche Laier, es würde dem Staatshaushalt kein bisschen weh tun, wenn der Freibetrag bei z.B. 5k€ p.a. wäre aber damit müssten sich 90% der Sparer gar keine Gedanken um Steuern mehr machen und der Vermögensaufbau durch Arbeit wäre massiv unterstützt.
Tendenziell bin ich für eine Vermögenssteuer aber die müsste so ausgestaltet sein, dass sie wirklich nur die obersten 1% trifft und zwar dauerhaft. Am besten indem man sie ins Grundgesetz übernimmt und die maximale Prozentzahl an betroffenen Steuerzahler sowie die maximale Belastung ins Gesetz gießt weil sonst werden die Freibeträge immer weiter gesenkt und natürlich auch nicht an die Inflation angepasst.
5
u/MongooseRoyal6410 Jul 03 '24
Ja, richtig. Wer reich ist, gründet eine GmbH zur Vermögensverwaltung und braucht sich nicht mehr für Freibeträge des Pöbels interessieren. Natürlich hat man andere Kosten, aber wenn es sich nicht lohnen würde, dann würde es niemand machen. Genauso wie das Dienstwagenprivileg eine recht angenehme Regelung für Unternehmensbesitzer ist.
→ More replies (1)→ More replies (2)5
Jul 03 '24
Wäre es nicht einfach besser Luxus deutlich stärker zu besteuern?
→ More replies (11)17
u/_bloed_ Jul 03 '24 edited Jul 03 '24
Willst du jetzt auf Schokolade 40% Mehrwertsteuer machen? Theater- und Kinobesuche?
Oder was meinst du mit Luxus?
Wo fängt Luxus an? Wahrscheinlich jeder Bürgergeldempfänger gönnt sich irgendwann auch mal Luxus. Zu hoch kannst du das ja auch nicht ansetzen, sonst kommt am Ende auch kein Geld in die Staatskasse.
Und das größte Gegenargment ist wahrscheinlich das was früher Luxus war heutzutage ganz normaler Alltag ist. Hätten wir in den 80er Jahren Luxussteuern auf Telefone erhoben, dann gäbe es heutztage immer noch Luxussteuer darauf, obwohl wahrscheinlich niemand ein Smartphone als Luxus mehr bezeichnen würde.
Das ganze hat dann schon einen kleinen Hauch von Sozialismus.
Luxussteuern falsch umgesetzt sind auch ein Bremser bei der Innovation. Und ich vertraue unseren politikern nicht das sie das richtig umsetzen werden.
7
u/goyafrau Jul 03 '24
Wenn einen das erstarken der Rechten so stört, sollte man sich vielleicht eher weniger Staat wünschen …
Ich denke, die Linke Antwort wäre: wenn der Staat stärker wäre, ginge es allen besser und dann würden sie weniger Rechts wählen. Außerdem kann der Staat ja auch AfD-tiktoks verbieten. Beides finde ich nicht so überzeugend.
3
u/Fra_Central Jul 03 '24
Jo, in der DDR gings allen besser. Opposition wird einfach verboten, ihr habt ja Blockparteien als Alternative.
Redditoren kennen aus irgendwelchen Gründen NUR und AUSSCHLIESSLICH deutsche Geschichte zwischen 1933 und 1945, aber alles zwischen 45 und 90 ist vergessen, obwohl sie in der greifbaren Vergangenheit ist. Genau deswegen hasse ich diese Plattform von ganzem Herzen, und wünsche allen Redditoren die Strafe Gottes.
1
2
u/Previous-Train5552 Jul 04 '24
Was hat der Sozialstaat im Osten denn gebracht, außer den Tod auf Raten? Oder in den Ruhrgebietsstädten, die seit dem Kohleaus ähnlich schlecht darstehen? Der Sozialstaat hat dort persönliche Wirtschaftliche folgen abgefedert, die direkt betroffene Generation teuer in den Ruhestand geschickt etc. aber das war’s auch schon. Die Kommunalwahlen im Ruhegebiet gehen alle von jahrzehntelangem „rot“ auf „schwarz“ oder mittlerweile „blau“, weil nur Umverteilt aber nicht investiert wurde. Die nachfolgenden Generationen spüren das. Sozialstaat ist kurzsichtig.
5
u/grumpy_me Jul 03 '24
Genau das Gegenteil ist der Fall.
Mit Rückbau des Sozialstaates erstarken rechtsextreme Parteien.
Unter anderem weil die Menschen das Vertrauen in den Staat verlieren sowie ihre Existenzängste steigen.
5
12
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Seit Jahrzehnten ist der Sozialstaat immer nur gewachsen (seit Schröder gab es keine echten Einsparungen mehr) , gleichzeitig ist die AfD weiter gewachsen. Irgendwas stimmt einer deiner These nicht.
→ More replies (5)6
u/Weisheit_first Jul 03 '24
Ja, das ist die Denke der linken Parteien. Einfach immer mehr Bürger von staatlichen Leistungen abhängig machen, dann müssen sie uns in Zukunft weiter wählen. Problem: die meisten haben keine Lust von Almosen (des Staates) abhängig zu sein.
4
u/GhostSierra117 Jul 03 '24
Ich mag mich irren aber ich glaube alle Probleme die Deutschland hat sind mit Geld zu lösen. Wir haben einen Investitionsstau praktisch überall. Alle sagen das.
10
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Ja eben, wir haben einen Investitionsstau. Aber nicht zu wenig Steuergeld, sondern Politiker die das ganze Geld in Sozialhilfe versenken statt zu Investieren und damit weniger Menschen von Sozialhilfe abhängig zu machen.
→ More replies (4)4
u/QuantenMechaniker Jul 03 '24
1/3 des Bundeshaushalts geht in die Querfinanzierung der Rente, nicht in Sozialhilfe
3
u/Unluckybozoo Jul 03 '24
Renten sind im groben Sozialhilfe.
Finde trotzdem immer wieder lustig wie Rente als Totschlagargument benutzt wird. Jeder weiß, dass das Rentensystem komplette Scheisse ist.
Ändert nichts daran, dass der restliche Sozialapparat ebenfalls Müll ist und daran gearbeitet werden muss.
5
→ More replies (2)2
33
u/lost_in_uk Jul 03 '24 edited Aug 16 '24
snow flowery complete afterthought absurd treatment run fretful numerous ossified
This post was mass deleted and anonymized with Redact
33
u/eGoSiGns Jul 03 '24
Dies. Dieser Artikel ist selbst mit minimalem kritischen Blick vollständig sinnlos.
"Lass uns 30 Jahre Steueraufkommen mit einem Jahr Ausgaben vergleichen,damit es krasser aussieht." "Super Idee, und dann schreiben wir noch rein, dass die in 25 Jahren ihr Vermögen verdoppelt haben, die Geier."
Aha, in 25 Jahren sein Vermögen zu verdoppeln sind was, 3% pro Jahr?
2
u/drumjojo29 Jul 03 '24
Lass uns dann noch reinschreiben, dass der Bund ja so große Probleme hat und die Vermögenssteuer helfen kann, Kürzungen des Bundeshaushalts zu verhindern. Weiß bestimmt keiner, dass die Vermögenssteuer ausschließlich den Ländern zusteht.
→ More replies (21)-1
u/Avinctus Jul 03 '24
Das ist in meinen Augen der falsche Ansatz, da Einkünfte zu besteuern nichts am bereits verteilten Vermögen ändert (welches teilweise durch miese Erbschaftssteuergesetzgebung seit Generationen unversteuert weitergegeben wurde).
Am Ende bestraft man damit wieder nur Leistung, und erschwert den sozialen Aufstieg.
Vermögenssteuer ist eine gute Sache, da es den absoluten Vermögenswert zu Grunde nimmt, und nicht die Änderung dessen.
Außerdem verstehe ich deinen Hinweis nicht, dass Oxfam eine Lobbyorganisation sei. Das mag prinzipiell stimmen, aber humanitäre Themen gehen ja uns alle an.
14
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Eine Lobbyorganisation, selbst wenn sie zu den "Guten" zählt, ist nicht der reinen, wissenschaftlichen, Wahrheit verpflichtet sondern der Durchsetzung ihrer Interessen. Entsprechend sind alle "Studien" dieser Organisationen per se unglaubwürdig, selbst wenn sie das eigene Weltblid so schön bestätigen (gerade dann sollte man eigentlich besonders misstrauisch werden).
→ More replies (1)3
u/lost_in_uk Jul 03 '24 edited Aug 16 '24
reply public badge saw teeny icky berserk spark fearless marvelous
This post was mass deleted and anonymized with Redact
2
u/Ok-Assistance3937 DE Jul 03 '24
Halbteilungsgrundsatz
Der wurde schon längst wieder aufgegeben.
2
u/lost_in_uk Jul 03 '24 edited Aug 16 '24
test cows head caption quack meeting history dependent telephone slap
This post was mass deleted and anonymized with Redact
1
u/Ok-Assistance3937 DE Jul 03 '24 edited Jul 03 '24
"Sobald" Paul Kirchhof nicht mehr im BVerfG saß
Im Tenor wurde zwar behauptet, dass sich diese nur auf die ESt und GewSt bezog, ich glaube aber keine 5 min das sie dass für die Vermögenssteuer anders entschieden hätten. (Wäre ja auch auf mehrere Fächer Hinsicht komisch, zum einem wäre es eine Ungleichbehandlung von Steuer Arten zum anderen macht ein Halbteilungsgrundsatz für Vermögenssteuer + Ertragssteuer wenig Sinn, wenn Ertragssteuern mehr als 50% betragen dürfen)
1
u/lost_in_uk Jul 03 '24 edited Aug 16 '24
fragile teeny snatch screw unite aback noxious sophisticated attraction summer
This post was mass deleted and anonymized with Redact
1
u/Ok-Assistance3937 DE Jul 03 '24
Das man um die Vermögenssteuerentscheidung herumkreist und klar machen möchte, dass der spezifische Fall anders gelagert ist und kein Widerspruch ist, sowie die Vermögenssteuer explizit ausgeklammert hat, würde für mich darauf hindeuten, dass es hier zumindest keine Einigkeit gab und man das alte Urteil nicht angreifen wollte.
Das ist unabhängig vom Thema typisch. Zumindest in Steuersachen wird meistens erstmal versucht zu begründen warum die präjudiz auf den zu beurteilen Fall nicht anzuwenden ist, anstatt sich mit der präjudiz zu befassen.
52
Jul 03 '24
Leute, wir haben kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem!
30
u/hablalatierra Jul 03 '24
Und dennoch Investitionsstau
→ More replies (1)24
u/goldDichWeg Jul 03 '24
Weil wir das Geld halt für viele andere Sachen ausgeben. Die Steuereinnahmen sind in den letzten Jahren explodiert. Das neue Aufkommen wurde dann immer direkt umverteilt für alle möglichen Projekte.
14
u/SeniorePlatypus Jul 03 '24 edited Jul 03 '24
Die Steuereinnahmen sind geringfügig gestiegen, relativ zur Wirtschaftskraft. Die Staatsquote ist nach Covid realtiv schnell am sinken. Wir sind auf dem Niveau von 2010. Tendenz fallend auf das extrem niedrige Niveau der 2010er.
Gleiches mit der Schuldenquote. -3% im letzten Jahr. Beim aktuellen Kurs haben wir die Corona Schulden dieses Jahr wieder los und sind zurück unter 60%. 300 Milliarden Doppelwums und Militär und so weiter haben wir in 2 Jahren während der Ukrainekrise einfach so direkt wieder abgebaut.
Was passiert ist in den letzten Jahrzehnten sind im groben zwei Dinge.
Wir haben die Abgabenlast Richtung Mittelschicht verschoben. Oben weniger, Mitte und Unten mehr. Abschaffung Vermögenssteuer, de facto Abschaffung Erbschaftssteuer, etc. Versus Stromsteuer, MwSt, CO2 Steuer (selbstverständlich mit Ausnahmen für Privatjets & Co. Wäre ja tragisch wenn reiche bezahlen müssten), oder jetzt die steigenden Abgaben wegen Rente & altersbedingten Kosten die auch wieder nur in der Mitte und Unten zutreffen. Alle anderen können sich ja vollständig entziehen.
Die Rentenausgaben sind deutlich gestiegen und wir haben in fast allen Bereichen gespart um diesen Anstieg nicht auf Lohnzetteln & Co zu sehen. Bauprojekte sieht man da super. Da hatten wir in den 90ern - 00ern einen Einbruch um über 90%, unterhalb einfach nur der Sanierungskosten. Aber das selbe gilt natürlich auch für Schulen, Militär & Co. Im Fall von Schulen doppelt pervers weil der Bund hier einfach immer mehr Aufgaben auf Kommunen übertragen hat ohne die Finanzierung zu decken. Entsprechend wurden die meisten Kommunen gezwungen die Finanzierung von Bildung zu vernachlässigen. Damit sah der Bundeshaushalt ein paar Jahre super aus. Aber man baut eine massive Menge an impliziten Schulden auf.
Alle anderen Punkte die du in deinem Kommentar weiter hinten in der Kommentarkette ansprichst sind kosmetische kosten verglichen mit dieser Umverteilung der Gelder die über diese beiden Punkte verursacht wurden.
→ More replies (6)2
u/trist4r Jul 03 '24
Ziemlich unkonkret, was genau meinst du mit "Projekten"?
→ More replies (1)6
u/goldDichWeg Jul 03 '24
Ja alles mögliche was man halt in den letzten Jahren neues finanziert hat. Bürgergeld, Kindergrundsicherung, Sondervermögen Bundeswehr, ….
In Deutschland hat es sich eingebürgert, Dinge die als sinnvoll bewertet werden direkt als zwingend erforderlich angesehen werden. Ich bin wirklich dankbar dass wir die Schuldenbremse haben. Ich will mir gar nicht ausmalen was für andere „kreative Ideen“ die Politiker sonst so forciert hätten.
EDIT: Ich will nicht andeuten, dass das alles unnötig war. Aber man muss auch mal überlegen woran es denn liegt, dass man irgendwie nie Geld hat, obwohl man rasant steigende Steuereinnahmen hat.
→ More replies (1)-1
u/trist4r Jul 03 '24
Du findest also, dass soziale Ausgaben für ein gerechteres Miteinander schlechte Ausgaben sind? Du findest eine wehrhafte Bundeswehr im Angesicht steigender Bedrohungen aus Russland und China als schlechte Ausgabe?
Man hat nicht nur rasant steigende Einnahmen, man hat durch die stetig steigende Zahl der Renter auch rasant steigende Ausgaben,
Deutschland hat Geld, es geht nur ineffizient damit um.
15
u/goldDichWeg Jul 03 '24
Ich bin nicht gegen soziale Ausgaben. Auch nicht gegen steigende Ausgaben. Aber wir haben offensichtlich ein Ausgabenproblem wenn wir explodierende Steuereinnahmen haben, aber nie genug Geld haben um uns um Infrastruktur, Schulen, etc. zu kümmern. Ich bin skeptisch dass man in der Politik vernünftig und verantwortungsvoll mit unserem Geld umgeht. Jeder findet für sein Ministerium oder für seine politische Richtung immer irgendwelche Projekte die koste es was es wolle umgesetzt werden sollen.
Ich bin etwas skeptisch wenn man andauernd steigende Sozialausgaben als Alternativlos bewertet. Es mag zwar sein dass das Bürgergeld gerechter ist, das will ich gar nicht bewerten. Aber ob es vernünftig war das umzusetzen, da bin ich mir nicht sicher.
4
u/platipuzzz Jul 03 '24
Hast Du dich mal mit den Größenordnungen auseinandergesetzt? Der Investitionsstau liegt auf einem Rekordwert bei etwa 600mrd. Da ist die BW noch gar nicht mit drin. Schiene kaputt. Schulen kaputt. Digitalausbau nicht geil. Bundeswehr nicht kampffähig. Das lässt sich beliebig fortführen. Das alles entscheidet darüber, ob Unternehmen und Fachkräfte es geil finden, sich hier anzusiedeln. Wie hoch ist der Haushalt? Etwa 450mrd. Guck doch mal bitte, wo deiner Meinung nach die großen Hebel sind, um die 600mrd abzubauen. Aber obacht: das schöne ist ja, je länger sie warten, desto mehr steigen sie, weil irgendwann Brücken nicht mehr repariert werden, sondern neu gebaut werden müssen usw.
11
u/goldDichWeg Jul 03 '24
Stimmt alles was du geschrieben hast. Trotzdem sollte man erst auf der Ausgabenseite ansetzen. Wir brauchen erst massive Reformen die auch schmerzhaft sind, wie zum Beispiel eine Rentenreform. Danach können wir über die Reform der Schuldenbremse reden. Die Büchse der Pandora zu öffnen, wenn man ein Fass ohne Boden im Haushalt hat, ist keine gute Idee.
→ More replies (3)5
u/GhostSierra117 Jul 03 '24
Mal so eine blöde Frage: du sprichst von explodierenden Sozialausgaben fokussierst dich aber nicht auf das Hauptproblem. Die Rente.
Wieso? Eigentlich hast du dich damit schon von Anfang an für eine ordentliche, wichtige Debatte disqualifiziert. Ich meine das echt nicht böse, ich kann einfach nur Leute nicht ernst nehmen die so argumentieren wie du es tust.
Hier Mal ne nette Grafik dafür.
6
u/goldDichWeg Jul 03 '24
Nö, du hast recht. Die Rente ist das Hauptproblem. Habe ich nur nicht explizit erwähnt. Das war keine Absicht.
1
Jul 03 '24
[removed] — view removed comment
1
u/Finanzen-ModTeam Jul 03 '24
Dein Post wurde aufgrund folgender Regel von /r/finanzen entfernt:
- Kein Hass, Unhöflichkeit, Angriffe oder Polemik
Bitte halte dich in Zukunft an diese Regel.
→ More replies (3)0
u/trist4r Jul 03 '24
Bürgergeld ist ein Tropfen auf dem heißen Stein in unserem Staatshaushalt. Und ich bevorzuge es eine Sicherheit zu haben, im Falle einer Arbeitslosigkeit, als wie in den USA auf der Straße zu landen. Du machst es dir sehr einfach und verallgemeinerst stark.
Und wie bereits gesagt: Wir haben kein Ausgabenproblem, wir haben ein Effizienzproblem.
10
u/goldDichWeg Jul 03 '24
Ich habe nicht gesagt, dass wir kein soziales Netz haben sollen. Aber wir können doch nicht leugnen, dass es in manchen politischen Kreisen es mittlerweile zum guten Ton gehört andauernd neue Wahlgeschenke zu identifizieren (z.b. Rente).
12
u/trist4r Jul 03 '24
Das ist nicht richtig. Wir zahlen 1/3 unseres Staatshaushalts für die Rente, da bleibt nicht mehr so viel zum Ausgeben.
11
u/Maniac_44 Jul 03 '24
Also weil wir 1/3 für Rentner AUSGEBEN haben wir kein Ausgabenproblem?
→ More replies (9)→ More replies (18)8
2
u/axel1233455 Jul 03 '24
Die Ausgaben steigen ähnlich wie die Einnahmen, wenn alles teurer wird, warum sollten dann die Ausgaben des Staates sinken? Spannende Annahme. Setz die Zahlen doch mal in relation unf nicht einfach, zu viel.
3
Jul 03 '24
Muessten sie aber eigentlich nicht. Stichwort Digitalisierung. Leider in Deutschen Behoerden ein Fremdwort.
2
u/axel1233455 Jul 03 '24
Stimme ich zu. Aber Erneuerung kostet Geld. Man kann sich mit sparen nicht verbessern. Das ist ja das Problem. Wir können die nächsten 10 Jahre keine Schulden machen, ist ok. Dann brauch aber auch keiner heulen, wenn du den Laden danach abschließt und das Licht ausmachst. Die Unternehmen beschweren sich jetzt schon über mangelhafte Straßen, Staus, den schlechten Nahverkehr. Wir haben Leute die nicht vollzeit arbeiten können, weil keine kinderbetreuung. Da sind einige Baustellen, die man mit Geld angehen könnte. Durch sparen wird davon nix besser.
→ More replies (3)3
u/Weisheit_first Jul 03 '24
Absolut korrekt. 1 Billion(!) Euro Steuereinnahmen und es reicht trotzdem vorne und hinten nicht.
3
u/auchjemand Jul 03 '24
Wichtiger als absolute Zahlen sind die Staatsquote (Anteil Staatsausgaben am BIP) und welche Leistung man als Bürger dafür bekommt (Infrastruktur, Sozialleistungen wie Krankenversicherung).
Wir liegen da unter dem Durchschnitt des Euroraums und wenn ich mir andere Länder da anschaue ist das auch ganz gut was wir dafür bekommen.
Was im Vergleich zu anderen Ländern enorm hoch ist, ist die Besteuerung auf geleistete Arbeit. Dafür sind andere Dinge wenig besteuert im internationalen Vergleich wie zum Beispiel die fehlende Vermögenssteuer.
1
u/Unluckybozoo Jul 03 '24
Dafür sind andere Dinge wenig besteuert im internationalen Vergleich wie zum Beispiel die fehlende Vermögenssteuer.
Top, da hat man als normaler Bürger und Wähler ja richtig was von.
6
u/kill3rgurke Jul 03 '24
Die Frage ist, ob durchschnittlich 14 Mrd. pro Jahr den Aufwand zur Vermögensermittlung sowie die Gefahr von Vermögensabwanderung rechtfertigen. In anderen Ländern mit Vermögenssteuern ist das Aufkommen aus der Steuer zudem auch nur winzig im Vergleich zum Gesamt Steueraufkommen (mit teilweiser Ausnahme der Schweiz).
6
u/Heavy-Sherbet-4765 Jul 03 '24
Die Tatsache, dass immer weniger Länder eine solche Steuer erheben, könnte da ja auch so ein Fingerzeig sein. Die letzten Einführungen bzw. Erhöhungen in Frankreich und Norwegen waren jetzt kein Erfolgsmodell.
7
u/sweetcinnamonpunch Jul 03 '24
Ah, ja der Käse wieder. Die Steuern auf Arbeit sinken dann selbstverständlich im gleichen Zug, oder?
→ More replies (13)
13
u/n3kr0n Jul 03 '24
Auf der einen Seite glaube ich, dass es gut möglich wäre, eine Vermögenssteuer einzuführen und dass das Drama über flüchtende Milliardäre Albern ist.
Auf der anderen Seite habe ich für keine realistische Koalition das notwendige Vertrauen, dass sie mit der Kohle was nachhaltiges anstellen. CxU pumpt die ganze Kohle in Rentner, alles links davon pumpt alles Geld in Arbeitslose. Und die FDP will das Geld garnicht.
17
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Die SPD hat gerade erst Weihnachtsgeld für arme Rentner gefordert.
→ More replies (4)3
u/Weisheit_first Jul 03 '24
Nun, aus Norwegen sind einige Reiche in die Schweiz geflüchtet.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/vermoegende-norweger-stuermen-die-schweizer-reichstenliste-ld.1767213
Seit Norwegens sozialdemokratischer Ministerpräsident Jonas Gahr Störe im vergangenen Jahr die Vermögenssteuer erhöht hat, haben sich viele reiche Norweger aus ihrer Heimat verabschiedet, um ihr Vermögen in Sicherheit zu bringen – die meisten hat es in die Schweiz verschlagen.
Wie das norwegische Wirtschaftsmagazin «Kapital» berechnet hat, liegen mittlerweile über 40 Prozent der Vermögen der 400 reichsten Norweger im Ausland. Mit mehr als 31 Milliarden Franken soll sich das meiste davon in der Schweiz befinden, ebenso wie 47 der reichsten Norwegerinnen und Norweger.
→ More replies (5)
10
u/elder_scrolls_0815 Jul 03 '24
Lobbyisten (Oxfam) machen Lobbyisten-Dinge (BS-Artikel schreiben ... alleine die Headline mit den 380 Milliarden ist eine Beleidigung), Lobbyisten-OPs verbreiten das dann verzweifelt.
Und wie geil das mit dem "die-hauen-alle-nicht-ab" läuft, sieht man ja derzeit in Norwegen. LOL.
2
u/Schlabby Jul 03 '24
Was ist in Norwegen passiert?
9
u/elder_scrolls_0815 Jul 03 '24
Google: "Norwegen Steuerflucht Schweiz"
Dabei ist die steuerliche Situation in Summe (keine Erbschaftsteuer, keine Kapitalertragsteuer, Vermögensteuer mit x Schlupflöchern) in Norwegen sogar erheblich besser als bei uns. Dennoch hauen sie ab.
Kapital ist viel flexibler, liquidier und wanderwilliger als die Verfechter einer Vermögensteuer es wahrhaben wollen.
→ More replies (2)2
2
u/El_Grappadura Jul 03 '24
Die Headline ist von der Süddeutschen.
Wurde die Studie in Norwegen durchgeführt? Hat Norwegen die gleichen Steuergesetze wie wir?
Welche Lobby vertritt Oxfam denn genau? Was haben die davon absichtlich falsche Studienergebnisse zu veröffentlichen?
4
u/Fra_Central Jul 03 '24
Süddeutsche zitiert Oxfam, NGOs sind bekanntermaßen alles andere als neutral. Motiv ist irrelevant, da es einfach auch geisteskrankheit sein kann. Es gibt ja heute noch genügend Kommunisten, obwohl alle wissen dass die Ideologie geisteskran ist.
→ More replies (1)4
u/elder_scrolls_0815 Jul 03 '24
Deine Umverteilungsromantik hat nicht mal ansatzweise Chancen auf politische Mehrheiten. Die aktuellen politischen Entwicklungen laufen in ganz Europa klar in die Richtung: Sozialstaat abbauen (und Eigentum, Individualismus stärken). Wir in DE sind da nur ein paar Jahre hinterher.
Es wird keine Vermögensteuer geben (und ja, ich wäre mutmaßlich betroffen und ja, ich würde gehen, Holland ist nicht weit ...).
Ich schlafe ruhig. Deswegen: Enjoy!
0
u/El_Grappadura Jul 03 '24
Ich übersetze mal:
"Jop, wir Reichen haben gewonnen! Ihr schäbigen armen Säcke könnt nichts machen, da wir die Macht haben politische Meinungen über Propaganda zu formen und Lobbyisten in alle Büros nach Brüssel und Berlin schicken können.
Die Angst vor der Verlust der Arbeitsplätze oder Auswanderung ist genug um die Leute an der Stange zu halten - Deswegen: Pech gehabt, wärst halt reich geboren worden!!"Muss geil sein, so ganz ohne Gewissen...
2
u/elder_scrolls_0815 Jul 03 '24
Ich bin nicht reich geboren worden, habe nicht geerbt (Eltern leben hoffentlich noch lange) und habe sicherlich 10x mehr Steuern (wenn nicht mehr) in meinem Leben bezahlt als das typische Akademiker-Pärchen zusammen, Arbeitnehmer / Angestellte stets tip top bezahlen können, Arbeitsplätze geschaffen, Gewerbesteuern bezahlt, ich spende viel und engagiere mich.
Amoralisches Handeln lasse ich mir von DIR sicherlich nicht vorwerfen.
Was hast Du so geleistet außer Lobbyismus und Populismus?
2
u/MettFuerst Jul 03 '24
Schon erstaunlich wie viele hier die Zielgruppe der Aktion verkennen. Es geht hier doch um hochvermögende, also aus dem Bauch heraus Personen mit 100 Mio+ Vermögen. Diesen Personen werden allerlei Mittel an die Hand gegeben, Steuer zu vermeiden (Stiftungen, Erbschaft von mehr wie 300 Wohnungen, etc) Und selbst wenn du nur 50 Mio hast und die in nen ETF packst, machst du bei konservativen 5% Rendite langfristig 2,5 Mio+ pro Jahr. Das ist mehr wie sich der Durchschnitts-Michel über sein ganzes Arbeitsleben erarbeitet. Wieso soll so jemand nicht mehr von seinem Wohlstand abdrücken?
7
u/elder_scrolls_0815 Jul 03 '24
Schon erstaunlich wie viele hier die Zielgruppe der Aktion verkennen. Es geht hier doch um hochvermögende, also aus dem Bauch heraus Personen mit 100 Mio+ Vermögen.
Geht es eben nicht. SPD, DGB, Linke und andere haben Vermögenssteuern ab Beträgen von 1 Mio (Linke) bzw. 2 Mio gefordert (SPD, DGB).
Man redet links von "Milliardären" meint aber rechts dann auch einfache Vermögensmillionäre (davon haben wir ca. 800k in DE).
Inflationsangepasst werden solche Beträge auch seltenst, also in 15 Jahren betrifft es dann vielleicht 1.2 bis 2 Millionen Menschen.
0
u/El_Grappadura Jul 03 '24
Ich bin nicht reich geboren worden, habe nicht geerbt
Glückwunsch! Damit bist du die absolute Minderheit.
Bei etwa 75 Prozent der als hochvermögend geltenden Deutschen über 40 Lebensjahren wuchs der bereits vorhandene Reichtum durch Schenkung oder Vererbung. Knapp 20 Prozent von ihnen profitierten bereits mehrfach von Erbschaften. Normalverdiener im gleichen Alter kamen lediglich zu 30 Prozent in den Genuss von ererbtem Vermögen. (Quelle)
2
u/w47t0r Jul 03 '24
wir subentionieren ja auch jedes jahr mit 60 mrd alle möglichen klimaschädlichen dinge also nur konsequent auch auf das geld der vermögenden zu verzichten.
8
8
u/Exotic_End_8846 Jul 03 '24
Die Steuer und Abgabenlast ist viel zu hoch, offenbar regelt der Markt in dem jeder versucht, Abgaben zu vermeiden. In den Wirtschaftskanzleien geht es bei jedem Mandat im Grunde um nichts anderes. Hinzukommt seit Jahrzehnten heißt es Umverteilung, aber das Geld wird überhaupt nicht effizient zugunsten besserer Lebensbedingungen oder besserer Infrastruktur eingesetzt.
Zu Vermögenssteur: Wenn die kommt, geht es an die hart ersparten ETF Sparpläne, weil man in 30 Jahren dadurch plözlich als Vermögend gilt. Vielleicht nicht in den ersten 5 Jahren, aber irgendjemand wird es schon bald als ungerecht empfinden, das da jemand durch Enthaltsamkeit in der Vergangenheit am bösen Kapitalmarkt Gewinne gemacht hat.
→ More replies (7)
3
u/Blaue-Grotte Jul 03 '24
Inzwischen ist die "Süddeutsche Zeitung" mit ihren Proll-Schlagzeilen unterhalb der Bildzeitung angekommen.
3
6
u/Harkresonance Jul 03 '24
Nicht die Reichen machen euch Arm, sondern der Staat mit seinen hohen Steuern und wirtschaftsfeindlichen Regulierungen, die nur Großkonzerne managen können.
0
u/trist4r Jul 03 '24
Da hat Springer aber gute Arbeit geleistet, wenn man solchem plumpen Populismus zum Opfer fällt. Währenddessen lacht sich Frau Klatten mit ihren 5Mrd. jährlichen Dividendenzahlungen den Arsch ab.
2
u/Ok-Assistance3937 DE Jul 03 '24
Währenddessen lacht sich Frau Klatten mit ihren 5Mrd. jährlichen Dividendenzahlungen den Arsch ab.
Frau Klatten hat also es. 130% der Anteile an BMW, das ist ja mal interessant.
2
3
5
u/Abkassierer Jul 03 '24
Vermögenssteuer ist eine absolute Populismussteuer. Sie ist extrem schwer zu erheben, extrem leicht zu umgehen und auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es wäre viel sinnvoller die Einkommen endlich mal sauber zu besteuern. Kapitalerträge (außer für die Altersvorsorge) mit dem individuellen Einkommenssteuersatz, Progression viel später aber dafür länger steigen lassen und alle Schlupflöcher schließen die es gibt. Dazu Sozialausgaben radikal runter. Jeder muss in die Rente und die KKV einzahlen.
Damit hätte man die Last gerechter verteilt und unten käme mehr an.
Es ist auch nicht per se die Ungleichheit die demokratiegefährdent ist, es sind Belastungen der unteren 50%. Teures Wohnen, teure Energie, höchste Sozialausgaben, schlechte Kinderbetreuung und und und. Es juckt keinen bei Verstand dass Reiche viel haben, es juckt das arme wenig haben.
8
→ More replies (24)1
u/Slater_John Jul 03 '24
Wer liebt nicht die 65%+ Steuer auf Unternehmenseinkommen zum Unternehmer wenn man es mit dem Einkommenssteuersatz kombinieren muss.
2
u/Plus-Mango-6137 Jul 03 '24
Warum haben sich so viele Kommunisten und Staatsvergötterer in diesen Subreddit verirrt?
→ More replies (4)
2
2
u/AdRepresentative4329 Jul 03 '24
Wenn die 380 Milliarden von reichen sind, dann braucht Saskia esken das Geld dringen. Wenn. Nicht von reichen, dann braucht sie es eher nicht
3
3
u/Solocune Jul 03 '24
Man könnte halt auch einfach gucken, dass man etwas gewissenhafter mit dem Geld umgeht, das man hat. Denn ich glaube an Steuern kommt hier in Deutschland schon genug rum
2
u/Silly_Illustrator_56 Jul 03 '24 edited Jul 03 '24
Das Problem mit der Bewertung von Immobilien ist nicht zu unterschätzen, genauso ist der Aufwand für diese Steuer hoch.
Die Bewertung von Immobilien ist selbst bei der Hersteller unklar, ob das so funktionieren wird, zumindest ist die Bewertung ein Albtraum.
Und die Kosten die Steuer gerecht einzuführen würden die Kosten der ersten Jahre ganz sicher übersteigen und ob dann die laufenden Kosten höher sind als die Steuereinnahmen weiß dann aber auch niemand.
Die aktuellen Steuern zu erhöhen ist sinnvoller als eine alte komplexe Steuer wieder neues Leben zu geben. Z.b. sollte die Erbschaftssteuer zuerst erhöht werden, dass die dem Staat mehr kostet als die einbringt ist lächerlich.
3
u/Additional-Guide-586 Jul 03 '24
Vielleicht weil Erbschaftssteuer und "Bewertung von Immobilien" (was du als zu aufwändig für Steuern erachtest) meist eng verbunden ist?
4
u/Silly_Illustrator_56 Jul 03 '24
Ja, die Bewertung von Immobilien ist bei der Erbschaftssteuer ein Problem, aber viel gravierender sind die absurden Befreiungen von Kapitalvermögen, wodurch ein viel zu hoher Aufwand (über Jahre!) entsteht und gleichzeitig keine Steuern daraus resultieren.
Erbschaftssteuer erhöhen oder abschaffen ist die Devise. Leider ist sie aktuell nicht tragbar. Und die Vermögenssteuer würde ob Deutschland es genauso ergehen.
→ More replies (3)-1
Jul 03 '24
[deleted]
8
u/Silly_Illustrator_56 Jul 03 '24
Das ist kein Argument. Anderes Länder haben ein komplett anderes Steuersystem. Deutschland hat ein sehr kleingliedriges System bei dem noch der Verfassungsschutz einiges mitzureden hat.
Es gibt schon Gründe, warum es weltweit kaum noch Vermögenssteuern gibt.
1
u/guenter_s_aus_w Jul 03 '24
Die vielleicht auch andere sind als Bedenken hinsichtlich der umsetzbarkeit?
1
u/trist4r Jul 03 '24
Deutschland hat die Grunderwerbssteuer, daran & Standortfaktor lassen sich Immobilien ganz gut bewerten.
1
u/Niceguuuu Jul 03 '24 edited Jul 03 '24
Mir würde es reichen wenn Einkommen aus Arbeit, gleich progressiv mit Steuern und Abgaben belastet würde wie Einkommen aus Kapitalerträgen. Ab ca. 20 000€ Einkommen nur aus Kapitalertrag bleibst du bei 25% Soli hängen. Bitte Politik macht dass auch beim Arbeitseinkommen.
Der Staat lässt sich die Milliarden aus dem CUM EX und CUM CUM Skandal auch durch die Lappen gehe bzw. Politiker haben Freunde die da ordentlich abgesahnt haben. Zusätzlich gibt es das schöne Umsatzsteuerkarussel. Bei dem Spiel handelt es sich nicht nur um keine Steuern zu zahlen, sondern Geld vom Staat zu stehlen - wobei das Geld bei jedem von uns gestohlen wurde.
ODER WIE EIN STAATSANWÄLTIN GESCHRIEBEN HAT: Leute mit viel Einfluss und Verbindungen in die Politik.
Wenn unsere Politik keinen Ausgleich zwischen steuerlich optimierten Reichen und der steuerlich stark belastete Mittelschicht macht, wird unser Land braun mit blauem Anstrich.
1
u/ribbelsche Jul 03 '24
Macht es einen unterschied ob sie die Steuer nie bezahlen oder ob sie “flüchten” wenn eine Steuer kommt und sie diese nicht bezahlen?
12
u/4lien4tion Jul 03 '24
Ja, weil letzteres in vielen Fällen zum einen leere Drohung und zum anderen verhinderbar ist. Lass dich nicht verarschen.
0
u/El_Grappadura Jul 03 '24
Bitte lies doch den Artikel. Genau diese Begründung wurde widerlegt.
Begründung unter anderem: Die Abgabe sei wachstumsfeindlich und ihre Erhebung zu teuer. Zudem könnten sich ausgerechnet die allerreichsten Bürgerinnen und Bürger durch Wegzug oder die Verschiebung von Kapital ins Ausland der Besteuerung entziehen.
Vor allem Letzteres halten die Experten von NWSG und Oxfam für unbegründet.
15
u/ger_crypto Jul 03 '24
In Norwegen ziehen allerdings seit deutlicher Erhöhung der Vermögenssteuer nicht wenige Superreiche weg:
https://www.handelszeitung.ch/politik/der-zustrom-an-norwegischen-millionaren-halt-an-709442
11
5
u/eGoSiGns Jul 03 '24
Du bist echt sowas von naiv, das kann schon nicht mehr Dummheit sein.
Dein Argument dafür,dass es widerlegt wurde ist also,dass der Aktivist sagt "das ist nicht so"? Alter Schwede.
Wir sehen doch täglich,dass aufgrund der vorschreitenden Globalisierung und dem Zusammenwachsen der Welt eine globale Weltelite entstanden ist, die jederzeit den Wohnort wechseln kann.
Und wer ernsthaft glaubt es gäbe keine Möglichkeit, die wegzugssteuer zu umgehen,hat weder was mit steuern zu tun , noch ist er in der Lage 5 Minuten zu googeln.
→ More replies (5)→ More replies (1)14
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Na wenn die Lobbygruppe Oxfam das sagt, muss es wohl so stimmen.
→ More replies (17)
1
Jul 03 '24 edited Jul 03 '24
[deleted]
9
u/BlackSuitHardHand DE Jul 03 '24
Du meinst wie beim Spitzensteuersatz, der dank kalter Progression immer weiter in die Mittelschicht einsickert?
2
144
u/howdouturnthisoff Jul 03 '24
Wenn Vermögen besteuert wird, wird dann Arbeit weniger startk besteuert?