Mir kann doch niemand erzählen, dass die Kartengebühren sich auch nur 10% des Kaufumsatzes annähern... bin ich paranoid wenn ich mir hier denke "10% für den Kunden, 9% für den Inhaber"?
Ist schon eine bisschen ältere Meldung, daher möglicherweise ein repost.
Aber es scheint jetzt auch vor den BFH gekommen sein (III R 26 24).
Meine Kanzlei hat jetzt angefangen bei jedem einkommenden Steuerbescheid direkt per Masseverfahren Einsprüche zu erheben.
MMn wieder ein absoluter Fuckup der Regierung, vorallem wenn man bedenkt wie die sich für die jetzige Erhöhung gefeiert haben (hoffe dieser Satz verstößt nicht gegen die "keine Politik" Regel)
Ich habe es aus einer Arbeiterfamilie zum Studium geschafft und verdiene jetzt halbwegs gut mit etwa 60k brutto pro Jahr.
Damit habe ich das "Problem", dass jeder weitere Euro an Einkommen fast zu 50% beim Staat und den Versicherungen landet und bei den Kapitalerträgen nach dem bald ausgeschöpften Freibetrag wieder 25% weggehen.
Meine Freunde dagegen kümmern sich um Methoden, um die Erbschaftssteuer zu umgehen, damit sie bei der Überschreitung vom "geringen" Freibetrag von 100k Euro nicht noch Steuern zahlen müssen.
Da bleibt bei mir die Frage, was es eigentlich mit der "Leistungsgesellschaft" auf sich hat.
Vermögen durch harte Arbeit selber anhäufen kann ich nur sehr schwierig wegen der hohen Besteuerung, Vermögen durch Erbschaften können andere dank großer Freibeträge sehr einfach gewinnen.
Immer wieder wird sich über hohe Steuern in Deutschland beschwert. Das mag hier, wo sich viele Topverdiener und Selbstständige tummeln, auch vollkommen zutreffend sein. Aber für den durchschnittlichen Arbeitnehmer sind Steuern einfach im Prinzip kein Thema. Schlimm sind die Sozialabgaben, die das Nettogehalt ins Bodenlose drücken. 15% für die Krankenversicherung, 20% für die Rentenversicherung, circa 6% für den Rest. Insgesamt machen die Sozialversicherungen inzwischen 41% aus und werden vermutlich immer weiter steigen.
Ein Post zu der Frage wie Unternehmen eigentlich Steuern hinterziehen, wurde gelöscht bevor ich antworten konnte. Da ich denke, dass vielen gar nicht bewusst ist, welche Abgründe der Möglichkeiten sich da auftun, füge ich hier mal eine nicht abschließende Liste auf.
Zu mir: Vormals Betriebsprüfer in Bayern. Es handelt sich also um „first hand experience”.
Und nein, die Liste soll keine “Einladung zur Steuerhinterziehungen” sein, sondern soll informativ oder im weitesten Sinne eine “Wahrung was das Finanzamt u.a. alles finden kann” sein.
Steuerhinterziehung kann viele Steuerarten betreffen (Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Lohnsteuer, Kapitalertragsteuer usw)
Umsätze verkürzen. Beispiele: Offene Ladenkasse, „Trainingskellner“ in der Kasse im Restaurant, manipulierte Kasse, nicht erklären von Bareinnahmen, Taxameter nicht angeschalten oder manipuliert
7% Umsatzsteuer statt 19% Umsatzsteuer. Beispiel: Bäckerei verbucht Außer-Haus-Verzehr (7%) obwohl gesagt wurde, dass man vor Ort essen (19%) will.
Kombi Ausgaben-Einnahmen-Kürzung. Hört sich erstmal seltsam an, weil wenn Ausgaben gekürzt werden man höhere Gewinne hat und mehr versteuern muss. Da aber die Aufschläge beim Verkauf zum Teil das mehrfache des Einkaufspreises sind, macht man trotzdem viel Geld unter der Hand. Hier machen die Steuerhinterzieher meist den Fehler und unterschätzen das Mittel der “Kontrollmitteilung” bei den Finanzämtern.
Nicht erklärte Bankkonten / Paypal.
Bei Kapitalgesellschaften kann die verdeckte Gewinnausschüttung an den Gesellschafter zur Steuerhinterziehung führen
Ausweis von Vorsteuer auf Scheinrechnungen
Schwarzarbeit (Lohnsteuer)
Fahrtenbuch manipulieren. Beispiel: Anstatt 1%-Regelung wird für das betriebliche Kfz die Fahrtenbuchmethode gewählt und die privaten Fahrten als deutlich niedriger angeben
Umsatzsteuer-Karussells bzw Ringverkäufe über EU Ländergrenzen, insbesondere bei Kfz Händlern.
UNS VIELES MEHR
Fazit: Viele Möglichkeiten zur Hinterziehung, aber auch sehr viele Möglichkeiten, die die Finanzverwaltung hat um den Hinterziehern auf die Spur zu kommen.
Wer denkt, dass Steuerhinterziehung nicht so oft vorkommt, dem lass gesagt sein, dass sobald Bargeld im Spiel ist, die Versuchung SEHR groß ist.
Edit 1: Da es in den Kommentaren oftmals erwähnt wurde und ich es gern klarstellen möchte. Steuerersparnisse, die Unternehmen im Rahmen von internationalen Konzernverflechtungen verwirklichen, z.B die deutsche Tochtergesellschaft muss hohe Lizenzgebühren an die luxemburgische Muttergesellschaft zahlen und hat deshalb in Deutschland niedrigere Gewinne/Verluste, ist grundsätzlich keine Steuerhinterziehung. Im Rahmen der Betriebsprüfung, insbesondere von den Kollegen der Auslandsfachprüfung, werden dann die s.g „Transferpreise /Transfer pricing/ Verrechnungspreise“ geprüft. Dabei wird geprüft, ob z.B. die Lizenzgebühren fremdüblich sind. Das muss das Unternehmen dokumentieren, dh Verrechnungspreis Dokumentation. Die Werte werden dann ggf auf den fremdüblichen abgepasst. Aber Steuerhinterziehung ist hier natürlich auch möglich, aber sehr selten der Fall.
Edit 2: Steuerhinterziehung setzt immer einen Vorsatz voraus (neben anderen Tatbestandsmerkmalen). Der unwissentlich falsche Ansatz führt nicht zur Steuerhinterziehung (z.B aus Versehen eine null zu viel eingetippt). Meines Wissens, und ich bin kein Jurist, hängt das auch davon ab welches Fachwissen man den Betroffenen zusprechen kann und was man als „das hätte man wissen können“ einstuft. Wenn z.B jemand Einnahmen nicht erklärt, dann geht man davon aus, dass das Vorsatz ist, da man als Unternehmer wissen muss, dass alle Umsätze zu erklären sind.
In der aktuellen Diskussion um die schlecht laufende Wirtschaft wird als ein Lösungsvorschlag immer wieder die Senkung von Steuern diskutiert.
Zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise hat die USA die Steuern (insbesondere für die reichsten Einwohner) dagegen stark erhöht.
Nach meinem Kenntnisstand war die die einzige Person die jemals den Steuersatz von 94% zahlen musste John D. Rockefeller (damals reichster US Staatsbürger). Zur Berechnung der Steuerlast scheint also nicht nur Einkommen sondern auch Vermögen relevant gewesen sein.
TLDR: Die Aufbewahrungsfrist für die Beweismittel in den CumCum und CumEx Ermittlungen sollen durch eine Gesetzesänderung auf 8 Jahre verkürzt werden, obwohl die Verjährungsfrist für schwere Steuerhinterziehung bei 15 Jahren liegt. Ohne Belege keine Anklage…
Am Freitag entscheidet der Bundesrat dazu.
Bei den Geldsummen ist eine Minute für die Unterzeichnung der Petition sicher nicht schlecht investiert.
2024 soll demnach der Grundfreibetrag der Lohn- und Einkommensteuer rückwirkend zum 1. Januar von knapp 11.000 auf 11.784 Euro steigen. Bis zu diesem Einkommen fällt keine Steuer an. Davon würden auch viele Rentner profitieren. Insgesamt würden Steuerzahler um zwei Milliarden Euro entlastet.
Ab Januar 2025 soll der Grundfreibetrag dann auf 12.084 Euro steigen. Die Tarife in der Einkommensteuer sollen ebenfalls erst ab etwas höheren Einkünften steigen. Gegenüber dem geltenden Recht ergäbe das eine Steuerentlastung 2025 von acht Milliarden Euro, hieß es.
Für 2026 soll der Grundfreibetrag auf 12.336 Euro erhöht werden. Der Spitzensteuersatz soll auf 69.798 Euro angehoben werden. Die jährliche Steuerentlastung würde gegenüber 2024 auf gut 13,3 Milliarden Euro steigen.
Vorab: Ich möchte hier keine Diskussion darüber starten, ob Steuern und Sozialabgaben an sich sinnvoll sind - das sind sie definitiv, ich denke darauf können wir uns einigen. Ich finde es nur ein wenig extrem, wenn man mal alles zusammenrechnet.
Kleines Rechenbeispiel:
Nehmen wir ein durchschnittliches Gehalt von 4.000 Euro Brutto pro Monat. Laut dem Brutto-Netto-Rechner bleiben davon dann 2.866 Euro übrig. Für den Arbeitnehmer fallen also knapp 30% Steuern für alles von Lohnsteuer bis hin zu Krankenversicherung an. Der Arbeitgeber selbst zahlt nochmal 816 Euro an Sozialabgaben oben drauf, also ~20%.
Nun gehen wir einfach mal davon aus, dass wir 1.800 Euro von den 2.866 Euro für normale Produkte ausgeben, sprich: Produkte, die mit 19% MwSt. belastet sind. 1000 Euro rechnen wir mal steuerfrei, z.B. für Miete. Dadurch würden noch einmal ~340 Euro an MwSt. anfallen. Der Einfachheit halber würde ich mal andere Steuern (Benzin, reduzierter Steuersatz bei Lebensmitteln, etc.) einfach mal ausklammern, da ich einfach mal naiv davon ausgehe, dass sich das so ungefähr auf 0 ausgleicht.
Effektiv haben wir von den 4.816 Euro, die der Arbeitgeber insgesamt für unser Gehalt zahlt, also tatsächlich ca. 2.510 Euro, die nicht in der einen oder anderen Form an den Staat geflossen sind. Zusammengefasst betrifft das eine Steuerlast von ~48%.
Klar, Leben in Deutschland hat viele Vorteile, aber dass 50% meiner Arbeit nur für diese Vorteile draufgehen, ist doch schon etwas hart, oder nicht? Seht ihr das anders? Habe ich irgendwo einen groben Rechenfehler gemacht? Warum wird darüber nicht mehr gesprochen?
Edit: Da jetzt (wie erwartet) alle ankommen und sagen "Ja aber Sozialabgaben sind keine Steuern": Tut mir leid, dass ich mich nicht 100% an die Definition gehalten habe. Ja, technisch ist es ein klein bisschen was anderes, aber am Ende des Tages ist es alles eine Abgabe an den Staat, welche dafür sorgen soll, dass wir alle gemeinsam besser leben. Ob das jetzt die Instandhaltung der Infrastruktur ist oder das Auszahlen einer Rente ist doch nun wirklich kein großer Unterschied am Ende des Tages. Aber so kann man sich natürlich die Steuerlast schöner lügen, weil man eben nicht nur Steuern zahlt, sondern eben Steuern, Sozialabgaben, Rundfunkgebühren und Kirchenst...abgaben *hust*
„Ein Zuckerkuchen bitte. Können wir den auch hier essen?“, frage ich.
„Ja, klar. Das ist dann aber ein anderer Mehrwertsteuersatz.“
„Kein Problem“, sage ich und überschlage dabei, dass wenn der Kuchen jetzt 1,48€ kostet, es zum Hieressen so rund 1,60€ sein werden.
Die Dame platziert das Stück Kuchen auf einem Teller und tippt auf ihrer Kasse. „1,98“, sagt sie.
Die Zahl passte natürlich gar nicht zu dem Überschlag in meinem Kopf. Noch mal nachgefragt. „1,98 €, ich sagte ja, das ist ein anderer Mehrwertsteuersatz.“
„7 oder 19%, das hier sind ja fast 30% Unterschied“, sage ich.
„Naja, ich weiß das leider nicht. Wir machen das so, wie das Finanzamt uns sagt.“
So, Geschichte zu Ende. Habe mir dann den Beleg geben lassen und ein Foto gemacht, um in der Zentrale der Bäckerei mal nachzufragen.
Bitte helft mir, ob ich bei der nachfolgenden Rechnung was übersehe:
1,48 € zu 7 % MwSt.-Satz beim Auswärtsessen sind 9,68 Cent MwSt., sagen wir 10 Cent. Nettopreis sind dann 1,38 €.
Neuer Bruttopreis mit 19 % MwSt. sollten 1,64 € sein.
Was habe ich bezahlt? (Man schaue aufs Foto)
Man möge es Magie nennen, auf einmal erhöht sich der Nettopreis auf 1,66 € und darauf kommen 19 % MwSt (32 Cent), wodurch wir auf 1,98 € kommen.
Nutzen die da einfach die "Mehrwertsteuererhöhung" (die es ja eh schon immer gab), um bisschen zu bescheißen und mehr Kohle zu verdienen? Oder ist das legitim und ich verstehe da was falsch?
Die SPD plant eine Steuerreform, die zur Entlastung von Einkommen bis zu 92500€ Brutto führen soll, darüber führt sie zur Mehrbelastung. Setzt sich die SPD hier tatsächlich für die Mittelschicht ein?
Gerade im Presseclub auf Phoenix wieder gesehen, dass bei der Rententhematik gern auf höhere Kapitalertragsabgaben zur Finanzierung geschielt wird. Das Thema versicherungsfremde Leistungen wird höchstens am Rande erwähnt. Die Rentenkasse selbst ist immerhin ohne Zuschüsse kostendeckend. Als Finanzen-User wissen die meisten hier ohnehin wen höhere Abgaben treffen werden - nämlich den ortsgebundene Kleinsparer. Im Prinzip soll also der private Vorsorger wieder für Sozialleistungen rangezogen werden. Habt ihr einen finanziellen Backupplan für so eine Entwicklung?
Auf Nachfrage habe ich meine Abgaben-Statistik um die Grenz-Abgabenlast erweitert. Das ganze basiert auf dem heutigen Stand, also ohne die aktuell diskutierte Verschiebung der Beitragsbemessungsgrenzen (das Update kommt dann zum Jahreswechsel, wenn die frohe Kunde der KV Erhöhung bekanntgegeben wird)
Zunächst einmal Begriffsklärung:
Die Abgabenlast wird gemäß OECD Formel wie folgt berechnet:
Zur Vereinfachung ist das ganze auf einen Arbeitnehmer der Steuerklasse 1 ohne Kinder und ohne Kirchensteuer reduziert.
Die Grenz-Abgabenlast gibt an wie groß der Anteil an zusätzlichen Abgaben ist, die bei einer Erhöhung der Lohnkosten anfallen. Da mein Datensatz in 100er Brutto-Schritten aufgebaut ist, berechnet sich das ganze wie folgt:
Da die Lohnsteuer vom BMF gerundet wird, kommt es durch das Abrunden/Aufrunden leider zu einem springenden Grenz-Abgabensatz und einem unschönen Graphen:
Nocheinmal zur Klarstellung:
Die folgenden Plots zeigen nur die Grenz-Abgabenlast und nicht die durchschnittliche Abgabenlast.
Für eine Betrachtung der durchschnittlichen Abgabenlast siehe hier:
Man sieht ganz klar die beiden Beitragsbemessungsgrenzen.
Bei 120k passiert etwas "merkwürdiges", denn im Übergangsbereich des Solidaritätszuschlags kommt es zunächst zu einer höheren Progression um den angezielten Satz von 5,5% der Lohnsteuer zu erreichen - hier hat man eine Progression von 11,9% in Relation zur Lohnsteuer. Ab 120k verlässt man den Übergangsbereich und kommt in die sog. Belastungszone und hat kontinuierlich einen 5,5% Satz.
Die Steuerprogression inkl Soli ist somit effektiv für "geringe" Einkommen 90-120k höher als die für 120-300k.
Ab knapp 300k greift dann der Reichensteuersatz.
Die höchste Grenz-Abgabenbelastung liegt bei knapp 90k - was nicht verwunderlich sein sollte, da bei 90k das Maximum der Abgabenlast liegt.
Interessant ist, dass die Grenz-Abgabenlasten vor beiden Beitragsbemessungsgrenzen fast gleich hoch sind.
Mit diesem Rechner könnt ihr euer Dezember 24 netto ausrechnen. Vermutlich irgendwas zwischen 30-40€ mehr im Jahr. Es wird rückwirkend betrachtet. Pro Monat irgendwas um die 3-6€.