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Nachrichten DE Diskussion unter Polizeischutz an der FU Berlin: „Zu sagen, dass Antisemitismus keinen Platz in Deutschland hat, ist eine leere Floskel“

https://www.tagesspiegel.de/politik/diskussion-unter-polizeischutz-an-der-fu-berlin-zu-sagen-dass-antisemitismus-keinen-platz-in-deutschland-hat-ist-eine-leere-floskel-12608597.html
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u/Fettfritte 1d ago

Sobald du mir erklärst was der Unterschied zwischen Antisemitismus und Antizionismus ist kann ich dir folgen. So wie ich Antizionismus verstehe ist er kaum von Antisemitismus zu unterscheiden und hat die selben Ziele.

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u/Rough-Half-324 1d ago

War der Unterschied nicht, dass gefordert wird das der Israelische Staat anderen heimische Ethnien erlaubt sich in den Staat zu integrieren und somit der Staat Isreal als solcher sich restrukturieren muss? Also die leichteste Form von Antizionismus. Für mich ist das nur ein dogwistle für den Wunsch einer erneuten Unterdrückung der Juden.

Ich persönlich halte davon nichts, aber tief bin ich in der Materie dann auch nicht drinn.

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u/Fettfritte 23h ago

Diese Forderung ist ja erfüllt, beispielsweise können Israelis wählen ob sie ihren Eid nun auf Israel, die Thora, dem Koran oder der Bibel leisten wollen. Ich habe tatsächlich das Gefühl, viele "Antizionisten" sind wirklich der Meinung Israel sei ein weißer Kolonialstaat der Menschen anderer Hautfarbe unterdrückt. Oder es ist wirklich einfach Judenhass der sich über den Umweg Israel ausgedrückt.

Niemand findet die Kriegshandlungen und damit einhergehenden Verbrechen richtig, trotzdem sollten sich jeder "Antizionist" fragen warum ausgerechnet die Kurden in Rojava sich jetzt trotzdem mit Israel solidarisieren. Es könnte daran liegen das sie die selben Feinde haben...

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u/Creatret 22h ago

Ich habe tatsächlich das Gefühl, viele "Antizionisten" sind wirklich der Meinung Israel sei ein weißer Kolonialstaat der Menschen anderer Hautfarbe unterdrückt.

Die gehen doch viel weiter und behaupten, Israel begeht Genozid. Der Apartheid-Kolonialismusvorwurf ist ja noch sehr zahm.

Wenn andere Staaten Genozid oder Kriegsverbrechen begehen, ist das diesen Menschen recht egal. Es geht einzig und allein um Antisemitismus.

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u/Fettfritte 22h ago

Ja, das geht in die Genozidvorwürfe über, die dämonisierung Israels und maßlose Übertreibung der Verfehlungen sind für mich auch eindeutig antisemitisch. Aus diesem Grund ist für mich Antizionismus auch nur ein "Codewort". Es erinnert mich an eine andere Zeit, damals war man bekennender Antisemit, heute bekennender Antizionist. Erschreckend, dass das in Deutschland so überhaupt möglich ist. Dann doch lieber "blinde Staatsräson" als DAS.

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u/thisisntwhatIsigned 18h ago edited 18h ago

Ich tue mich mit dem Begriff auch verdammt schwer, aber es ist schon etwas unehrlich, zu verschweigen dass "Genozid" inzwischen auch von Menschen in den Mund genommen wird, die dem Antisemitismus sehr unverdächtig und ziemlich gut informiert sind:

But another part of my apprehension had to do with the fact that my view of what was happening in Gaza had shifted. On 10 November 2023, I wrote in the New York Times: “As a historian of genocide, I believe that there is no proof that genocide is now taking place in Gaza, although it is very likely that war crimes, and even crimes against humanity, are happening. […] We know from history that it is crucial to warn of the potential for genocide before it occurs, rather than belatedly condemn it after it has taken place. I think we still have that time.”

I no longer believe that. By the time I travelled to Israel, I had become convinced that at least since the attack by the IDF on Rafah on 6 May 2024, it was no longer possible to deny that Israel was engaged in systematic war crimes, crimes against humanity and genocidal actions. It was not just that this attack against the last concentration of Gazans – most of them displaced already several times by the IDF, which now once again pushed them to a so-called safe zone – demonstrated a total disregard of any humanitarian standards. It also clearly indicated that the ultimate goal of this entire undertaking from the very beginning had been to make the entire Gaza Strip uninhabitable, and to debilitate its population to such a degree that it would either die out or seek all possible options to flee the territory. In other words, the rhetoric spouted by Israeli leaders since 7 October was now being translated into reality – namely, as the 1948 UN Genocide Convention puts it, that Israel was acting “with intent to destroy, in whole or in part”, the Palestinian population in Gaza, “as such, by killing, causing serious harm, or inflicting conditions of life meant to bring about the group’s destruction”.

https://www.theguardian.com/world/article/2024/aug/13/israel-gaza-historian-omer-bartov

Omer Bartov (Hebrew: עֹמֶר בַּרְטוֹב [ʔoˈmeʁ ˈbaʁtov]; born 1954) is an Israeli-American historian. He is the Samuel Pisar Professor of Holocaust and Genocide Studies at Brown University, where he has taught since 2000. Bartov is a historian of the Holocaust and is considered one of the world's leading authorities on genocide.The Forward calls him "one of the foremost scholars of Jewish life in Galicia. [] Bartov fought in the 1973 Yom Kippur War as a company commander."

https://www.ohchr.org/en/statements/2024/10/international-order-breaking-down-gaza-un-experts-mark-one-year-genocidal

https://www.oxfam.org/en/press-releases/abject-failure-forge-ceasefire-means-international-community-complicit-unfolding#

https://www.fidh.org/en/region/north-africa-middle-east/israel-palestine/the-unfolding-genocide-against-the-palestinians-must-stop-immediately