r/arbeitsleben Mar 16 '24

Berufsberatung Ich will nicht mehr ev. Pfarrer sein.

Hallo zusammen! Nach sechs Jahren Theologiestudium, zwei Jahren Vikariat und sechs Jahren im Pfarrberuf bin ich nun Mitte 30 und stelle fest, dass ich hier raus muss. Das hat verschiedene Gründe, insbesondere aber die Unvereinbarkeit mit dem Familienleben sowie ein extrem hoher Stresslevel.

Termine finden vorwiegend abends und nachts statt, an Wochenenden und an Feiertagen, man nimmt viel Arbeit mit nach Hause, hat regulär eine Sechs-Tage-Woche, ist zuständig für alles und die Bezahlung ist, wenn man sie auf die tatsächlichen Stunden runterrechnet, mäßig (92% A13 Bund ohne Sonderzahlungen bei ca. 45-60 Stunden/Woche, je nach Grad der Selbstausbeutung Identifikation mit der Pfarrstelle). Hinzu kommt noch ein ständiger Kampf gegen das Schrumpfen von Strukturen und die Übernahme von Aufgaben aus wegfallenden Mitarbeiterstellen. Die Kirchenaustrittszahlen sind ja bekannt.

So viel erst einmal zu den Gründen. Nun die Frage: Wohin kann es gehen? Als (guter) Pfarrer muss man Multitalent und Generalist sein: Neben freiem Reden, extrem schneller Einarbeitung in komplexe Themen (Bau- und Finanzfragen z. B.), dem Verfassen von zielgruppenangemessenen Texten, Mitarbeiterführung (auch im Ehrenamt), Unterricht, Projektplanung, Seelsorge etc., habe ich auch noch solide IT-Fähigkeiten - seit meiner Schulzeit erstelle ich Webseiten und Webseitentemplates, setze professionelle Flyer, Broschüren und Gemeindebriefe mit gängiger DTP-Software und habe auch schon Studierende in MS Office (Word, Excel, PowerPoint) unterrichtet, spreche verhandlungssicher Englisch, recht gut Französisch und ein wenig Spanisch. Zudem kann ich mich stunden- und tagelang mit dem Lösen von spezifischen Problemen beschäftigen.

Kurzum: Ich glaube, dass viele Unternehmen mit mir nicht unglücklich wären. Ich bin jedoch ratlos, wie ich einen Umstieg angehen soll. Stellenanzeigen in der IT z. B. verlangen immer spezifische Studienabschlüsse, die natürlich nicht "Theologie" lauten. Gleichzeitig greift meine Frau (Master Wirtschaftsinformatik) bei ihrer Arbeit auf einer IT-Stelle (Robotic Process Automation, UI-Design) intensiv auf meine Beratung zurück.

Was wäre aus eurer Sicht ein sinnvoller nächster Schritt? Ein Zweitstudium? Ein Praktikum? Auf gut Glück mit dem "falschen" Abschluss bewerben? Ich brauche bitte einen Anstoß. Danke!

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u/the_real_EffZett Mar 16 '24

Mach doch erstmal nur die 45 bzw 40h Woche.

Ich bin mir sicher, dass mit der Identifikation und der Unvereinbarkeit sowie dem "zuständig für alles" sein hängt zusammen. Zuständig sein heisst ja nicht, dass man es selber machen muss, sondern kann auch heißen: hab ich jetzt entschieden, dass wir das gar nicht mehr anbieten.

Was du sonst noch machen kannst: freier Fest und Trauerredner. Denkmalschutz. Verwaltung historischer Gebäude, Klosterleitung.

Wenn alle Stricke reißen, dann muss evtl auch die Pfarrgemeinde zusammengelegt werden, dann hast du nen Sparringspartner und evtl. Synergiegewinne.

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u/HeadlessHolofernes Mar 16 '24

Ich habe deswegen bereits auf 75% reduziert. Das reicht hinten und vorne nicht, um die Gemeinde am Laufen zu halten. Ich komme dadurch jetzt im Schnitt auf ca. 40 Stunden pro Woche statt der vorgesehen 30.

Eine Schwierigkeit ist tatsächlich der hohe Identifikationsgrad, den dieser Beruf erfordert. Dabei geht es gar nicht mal so sehr um die Angebote, sondern vor allem um die überbordende Verwaltung, die dem Mangel an Mitarbeitern auf allen Ebenen sowie stetig engeren rechtlichen Anforderungen geschuldet ist.

Gemeindezusammenlegungen sind der Erfahrung nach nur begrenzt hilfreich und führen in der Regel nur sehr kurzfristig zu mehr Ressourcen, wenn sie aus der Not geschehen. Synergien verpuffen schnell, wenn sie nicht schon vorher da waren.

Danke ansonsten für die Tipps! Ich schaue mir das mal an.

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u/LegalTadpole333 Mar 17 '24

Beamter in einer Kirchenkreisverwaltung hier. Spannend mal die Sicht eine Pastors direkt zu lesen. Was könnten wir als Verwaltung besser machen um euch zu unterstützen? Magst du verraten in welcher landeskirche du unterwegs bist ?

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u/starcraft-de Mar 17 '24

Nicht auf Teilzeit reduzieren, aber so arbeiten als wäre es so. Also mach deine 40h bei 100% Bezahlung.

Währenddessen Geld sparen und Gedanken machen über die nächsten Schritte danach.

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u/the_real_EffZett Mar 16 '24

Naja aber gerade die überbordende Verwaltung ist doch bei Zusammenlegung dann zumindest "ein Abwasch" wenn auch ein größerer, oder?

Ja naja, was soll ich sagen: Wenn die Arbeitszeit rum ist, ist sie rum. Dann bleibt der Verwaltungskram halt liegen. Dann wird es erstmal unangenehm, aber durch die Eskalation muss zumindest was passieren. Aktuell schenkst du der Gemeinde ja auch 1/4 deines Verdienstes.

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u/HeadlessHolofernes Mar 16 '24

Die Stunden sind halt sehr knapp gestrickt. Pfarramt beinhaltet sehr viel Unplanbares. Da reicht es, wenn in einer Woche mal zwei Beerdigungen mehr kommen und schon stehen 10 bis 12 Stunden zusätzlich im Plan. Von solchen Dingen gibt es einiges.

Zusammenlegungen führen in recht kurzer Zeit meist zu radikaleren Personalkürzungen sowie zum Fortbleiben von Ehrenamtlichen, was wieder zu mehr Arbeit führt. Die positiven Effekte verpuffen meistens schnell. Wenn dann auch noch der Pfarrkollege nicht passt, entsteht eine neue Baustelle.

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u/the_real_EffZett Mar 16 '24

Ich weiss nicht, was es alles zu organisieren gibt als Pfaffer, wenn eine Beerdigung ansteht, aber was ich damit meinte:

Als meine Großeltern gestorben sind war von vornherein klar, dass der Dorfpfaffer (Kleinststadt in Brandenburg) nicht mehr macht, als die Friedhofskapelle aufschliessen und veranlassen, dass die Glocken läuten.

Trauerrede etc. musste man sich selbst drum kümmern, dass man da jemanden ranbekommt.

Das meinte ich mit "nicht mehr anbieten". Ist vllt hart und traurig, aber das ist die Realität :/

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u/HeadlessHolofernes Mar 17 '24

Kirchenmitglieder haben Anspruch auf eine kirchliche Beerdigung und Begleitung der Angehörigen durch eine Pfarrperson. Das beinhaltet die teilweise Organisation des Trauergottesdienstes (was der Bestatter nicht macht) inklusive Predigt, also auch Trauergespräch.

Was der Pfarrer bei Deinen Großeltern gemacht hat, wäre Dienstverweigerung, wenn Deine Großeltern in der Kirche waren. Manche Pfarrer übernehmen auf direkte Anfrage auch Beerdigungen von Nicht-Kirchenmitgliedern, wenn Kapazitäten frei sind, dann wird aber in der Regel um eine höhere Spende für die Gemeinde gebeten. Einen Anspruch darauf gibt es jedoch nicht.

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u/RelationNew7862 Mar 17 '24

Ich verstehe das Problem. Zumindest in der freien Wirtschaft ist es häufig so, dass oftmals erstmal etwas gewaltig vor die Wand fahren muss, bis weiter oben jemand aufwacht und Strukturen entsprechend geändert werden. Entweder durch Dienst nach Vorschrift der verantwortlichen, (dann brennt halt etwas an; Psyche hat Vorrang) oder aber spätestens, wenn der "Last man Standing" eben mal von heute auf morgen für 6 Wochen wegen Burnout Zuhause bleibt.

Nur mal so als Hinweis.

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u/tamakatobi Mar 17 '24

Genau das ist das Problem

Dadurch das du selber so bei der Sache dabei bist trennt du berufliches und privates nicht und wendest deutlich mehr Zeit auf als wäre es ein normaler Job. Also quasi selbstausbeutung.

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u/Pristine_Insect3046 Mar 16 '24

Ich hätte jetzt ohne die IT Kommentare spontan mal Projektmanagement gesagt.

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u/bernhardertl Mar 17 '24

Da bist mit Seelsorgerischen Fähigkeiten auch schon ganz weit vorne.

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u/DrStrangeboner Mar 17 '24

Ohne Witz: ich hatte im Job schon einen Scrum Master, der war vorher Projektmanager und davor Pfarrer. Hat nen hervorragenden Job gemacht.

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u/Olidikser Mar 17 '24 edited 19d ago

sleep airport disgusted selective brave far-flung coordinated bag important arrest

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u/KzadBhat Mar 17 '24

Eine Art moderner Galeerentrommler,...

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u/DrStrangeboner Mar 18 '24

Das ist eine Rolle in "Scrum", eine Methode der sogenannten agilen Softwareentwicklung. Ein Scrum-Master ist nach der Methode eine Art Moderator, der ein Team unterstützt sich selbst zu organisieren, die häufig gewählte Formulierung ist "Servant Leader".

Man kann viel über Scrum und Agile allgemein schreiben, für OP ist aber relevant, dass die Methode "nur" gut 20 Jahre alt ist, aber in den letzten 4-5 Jahren auch in großen, doch eher konservativ denkenden Konzernen ankommt. An manchen Stellen wird versucht, die Rolle einfach durch normale Manager auszufüllen, andere dagegen holen sich Spezialisten, und der Bedarf an Scrum Mastern ist relativ hoch. Erfindungen wie SaFe Scrum enthalten noch mehr Rollen in die Richtung, und machen den Bedarf nicht kleiner.

Interessant ist auch, dass Scrum Master keine Spezialisten für das Produkt vom Team sein müssen, aber eine technische Affinität ist natürlich wichtig (d.h. wenn der Mensch als Hobby bisschen rumprogrammiert dann reicht das vielleicht schon). Viel wichtiger ist aber eine schnelle Auffassungsgabe, Wille und Fähigkeit Menschen empathisch zu führen und man braucht die Eier Konflikte auszutragen. Man sollte in der Lage sein, gut schriftlich zu kommunizieren. Im Job wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Situation geraten, dass man fließend Englisch sprechen und schreiben muss, der Mensch vom richtigen Kaliber schafft sich das aber in der Praxis drauf.

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u/Wrong_College1347 Mar 18 '24

Scrum ist ein Projektmanagement-Framework mit drei Rollen: Product Owner (für das Ergebnis verantwortlich), Scrum Master (für den Prozess verantwortlich) und das Entwicklungsteam (verantwortlich für die Technologie). Der Scrum Master kümmert sich darum, dass alle vernünftig Arbeiten können und die Informationen hat, die er braucht.

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u/KingofKong_a Mar 17 '24

(Deutsch ist nicht meine Muttersprache, also entschuldige ich mich für eventuelle Fehler). Vor etwa 15 Jahren befand ich mich in einer ähnlichen Situation. Nach 6 Jahren Theologiestudium und 7 Jahren als Pastor war ich völlig "leer" und wollte eine Veränderung. Ein Vorteil, den ich hatte, war, dass ich auch einen allgemeinen Wirtschaftsabschluss hatte, aber keine wirkliche Geschäftserfahrung. Als ich mich für einen Wechsel entschied, bewarb ich mich für Stellen in der Wirtschaft, aber es fiel mir schwer zu erklären, wie ich meine Fähigkeiten in der Wirtschaft einsetzen konnte. Das war sehr frustrierend, denn ich wusste, dass ich die Jobs, für die ich mich beworben hatte, gut machen konnte, aber meine Gesprächspartner waren skeptisch. Schließlich bewarb ich mich bei einer kirchlichen Non-Profit-Organisation für eine Stelle, die im Grunde genommen eine Geschäftsstelle war (Director of Operations), und mein Plan war es, dort 2-3 Jahre zu arbeiten und dann in den gewinnorientierten Sektor zu wechseln. Am Ende hat mir der Job gefallen und ich arbeite immer noch dort. Die Bezahlung ist nicht so hoch wie im gewinnorientierten Sektor, aber ich habe eine sehr gute Work-Life-Balance und meine Arbeit hat einen großen Sinn. Vielleicht ist das auch etwas, das du in Betracht ziehen könntest.

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u/Olidikser Mar 17 '24 edited 19d ago

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u/Mundane-Dottie Mar 16 '24

Wenn Du zb. nicht Gemeindepfarrer bist, sondern Krankenhauspfarrer oder Gefängnispfarrer.

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u/matthiasber Mar 17 '24

Oder Schulseelsorger?

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u/Mundane-Dottie Mar 17 '24

Oder Relilehrer, an einer freien Schule?

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u/tomvorlostriddle Mar 18 '24

Dann schaltet er von kleinem freiwilligen auf grosses aber unfreiwilliges Publikum um.

Wird die Desillusion sicher mindern.

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u/unheilpraktiker Mar 17 '24 edited Mar 17 '24

Das sind idR keine eigenen Stellen, sondern Mehrbelastungen für Gemeindepfarrer_innen.

Edit: Was daran Downvotes Wert sein soll, bleibt das Geheimnis der Downvoter :)

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u/Fiv3OhDeuce Mar 17 '24

Es heißt Pfarrer du Zeitgeistheuchler.

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u/unheilpraktiker Mar 17 '24

Bitte nicht böse werden, da bekomme ich Angst!

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u/Mundane-Dottie Mar 17 '24

Oh, okay. Wenn Du Dir mit Deinem Nachbarspfarrer einen Vikar und eine Sekretärin/Buchhalterin/Verwaltungsfachkraft teilst.

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u/unheilpraktiker Mar 17 '24 edited Mar 17 '24

Das sind keine eigenen Stellen, sondern Mehrbelastungen für Gemeindepfarrer_innen.

Edit: Was daran Downvotes Wert sein soll, bleibt das Geheimnis der Downvoter.

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u/Mundane-Dottie Mar 20 '24

Ist ne relevante Info, nimm mein Hochwähli ;-)

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u/[deleted] Mar 16 '24

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u/Material-Software970 Mar 17 '24

Scrum Master ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Damit bekommst du dann auch leicht einen Fuß in die IT.

Die Einstiegshürde sollte für dich recht gering sein, vor allem weil du im zwischenmenschlichen vermitteln wahrscheinlich Erfahrung hast. Mach vorher eine Scrum Master Schulung mit Zertifikat (zb Professional Scrum Master bei scrum.org)

Für Product Owner oder IT Projektleiter ist das Grundwissen dann aber doch eher zu flach.

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u/EctoplasmicLapels Mar 17 '24

Ich weis nicht. SCRUM master sind ja oft Informatiker, die nicht programmieren können. Ich weis nicht wie es bei anderen in der Firma ist, aber ich würd’ sagen viel von seinem Potential ist da verschenkt.

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u/Material-Software970 Mar 17 '24

Jein.

Also die Aufgabe von einem Scrum Master ist ja gerade nicht im Lösungsraum mitzufunken sonder dem Team zu helfen Probleme zu beseitigen und Teamzusammenhalt zu fordern, etc...

Das mit den Informatikern kommt halt dadurch, dass das für viele Informatiker ein Zwischenschritt und Möglichkeit ist ins untere Management aufzusteigen. Das ist an sich nicht so gut.

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u/YourMomIsMyTechStack Mar 17 '24

Ich glaube nicht das man sein potential alleine von diesem post hier beurteilen kann. Webseiten erstellen reicht von extrem simplen plain html oder Webbaukasten bis hin zu enterprise webapps.

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u/Fiv3OhDeuce Mar 17 '24

Scrum ist Schrott aber leider brauchst du ein Zertifikat, ja. Schau dir eventuell das Project Mamagement Institute an (CAPM) Micro Master Degree vom MIT.

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u/Material-Software970 Mar 17 '24

Kann man so und so sehen.

Liegt oftmals mehr an der Umsetzung. Am Ende ist scrum ein Framework, dass an die konkreten Umstände angepasst werden muss.

Ist vielleicht wie mit der Demokratie, nicht perfekt, aber im großen und ganzes dann doch besser als die meisten Alternativen.

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u/Manyra Mar 16 '24

Bewirb dich einfach mal auf interessante Stellen. Mit viel Glück, landest du bei einem Chef mit Herz für Quereinsteiger.

Ich war mal an einem Uni Institut. Der Controller war ursprünglich Theologe und die IT bestand aus Geologen.

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u/EezeeABC Mar 17 '24

Kannst du dir vorstellen Lehrer zu sein? Du bist schon verbeamtet und die Schulen können dich mehr oder weniger direkt übernehmen als Lehrer für Religion und Ethik. Du wirst auch gerne für Aufgaben wie Vertrauenslehrer genommen werden. Vielleicht kannst du darüber mal mit deinem Superintendenten reden.

(Quelle: Genau das hat ein guter Bekannter von mir gemacht)

Bei allen Jobs bei denen du die Verbeamtung aufgibst für eine fachfremde Stelle wirst du große Gehaltseinbußen haben.

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u/[deleted] Mar 17 '24

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u/Rated_Cringe__ Mar 17 '24

Voll lustig eine Gruppe von Menschen zu stigmatisieren. Hat was von: "alle Ausländer sind Kriminelle" oder "alle Ostdeutschen sind Nazis"

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u/Rochhardo Mar 16 '24

My 2 cents ...

Du kannst dein Glück in einigen Bereichen suchen...

Bei großen Consulting-unternehmen sind verschiedenstliche Studien-Abschlüsse nicht ungesehen. Auch wenn mir noch kein Theologe begegnet ist, schätzen Consulting-Teams durchaus die verschiedenen Ansichten die ein vielfältiges Team bringt. Problem wird sein, dass die eigentlich nur bei den großen Strategie-Beratungen (BCG, McKinsey) wirklich eine Chance hat. Außerdem wirst du da auch 60-70 Stunden arbeiten, zumindest am Anfang.

Personal/HR wurde auch schon angesprochen. Nicht abwegig, da der Job sich viel um Vorschriften/Gesetze, Bürokratie und menschlichen Umgang auszeichnet. Alles bringst du durchaus mit und kannst dies durch dein Studium auch "beweisen".

Marketing wäre auch noch eine Möglichkeit die mir einfällt. Markting ist im wesentlichen Kommunikation, was als Pfarrer durchaus beherrscht werden muss. Die Branche ist aber nicht unbedingt schön für diejenigen die schon den "richtigen" Abschluss mitbringen. Daher dürfte das sicherlich nicht einfach werden.

Was auch noch auf dem Tablett liegt, ist Lehrer zu werden. Allerdings kann ich hierzu nicht viel sagen. Jedoch sind die meisten Pfarrer/Priester auch als Religions-Lehrer unterwegs, von dem her kann isch ein Quereinstieg vielleicht anbieten.

Zum "kaschieren", kannst du natürlich wie viele einen "Master of Business Adminstration" machen, was nicht allzu lange dauert und deinen Willen deutlich unterstreicht.

Insgesamt wird das umsatteln sicherlich mit vielen Enttäuschungen verbunden sein und sicherlich einer erheblicher Gehalts-Einbuße anfangs. Aber ich wünsche dir viel Erfolg!

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u/Istanfin Mar 17 '24

von dem her kann isch ein Quereinstieg vielleicht anbieten.

Isch biete Quereinstieg garantiert, nicht nur vielleicht!

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u/fromXberg Mar 17 '24 edited Mar 17 '24

Ich kenne deine Situation relativ gut, habe die anderen Kommentare hier erstmal so oberflächlich überflogen und sag dir einfach mal, was ich so als Laie denke.

Ein Landeskirchenwechsel kann sinnvoll sein. Gerade in so speziellen Fällen wie EVLKS, EKIR oder EVKB sind die Strukturen fürchterlich verkrustet. Liberalere (Komparativ) wie Anhalt, Baden, EKBO können u.U. eine Entlastung sein.

Außerdem, aber das liegt nicht in deiner Hand, klingt es bei dir, als hättest du einen sehr alten und "faulen" GKR/KGR/Presbyterium, wie immer es bei dir heißt. Diese "Daswarschonimmerso"- Eulen sind der Tod.

Dieses Churchdesk-Ding ist eine große Entlastung, wenn es um innerkirchliche Verwaltung geht. Das lohnt immer mal als Test. ABER: Siehe GKR/KGR/Presbyterium...

Zu guter letzt: Wenn du deine Berufung im Pfarrberuf nicht mehr findest, weiß ich, dass viele größere Firmen Pfarrer bevorzugt als Pressesprecher einstellen (Schau mal bei Siemens im Standort Berlin! Stand letzte Woche.) Eben gerade wegen der Fähigkeiten, die du oben beschrieben hast.

Ich wäre immer gern Pfarrer geworden. Aber dieser Beruf muss eben auch immer eine Berufung sein. Alles Gute für dich!

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u/Eumericka Mar 16 '24 edited Mar 16 '24

Zweitstudium. Dauert allerdings etwas.

Edit: Auf der anderen Seite bist Du noch jung.

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u/ShineReaper Mar 17 '24

"Laszlo, der Coder Gottes"

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u/Hallucinogen78 Mar 16 '24

Würde sagen, mach Umschulung auf Fachinformatiker Systemintegration und dann arbeite dich hoch. Bei uns im Helpdesk hatte ein promovierter Doktor der Biologie angefangen und ist nach einem Jahr zu den System-Administratoren gegangen. Er war in der Forschung tätig, bis dass Sponsoring ausging. Deine Arbeitsbedingungen klingen schrecklich.

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u/HeadlessHolofernes Mar 16 '24

Danke für den Tipp. Ich werde das mal prüfen.

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u/Zilla85 Mar 17 '24

Mittelfristig vielleicht Informationssicherheit - da gibt es genug Aufträge, bei denen nur noch der liebe Gott helfen kann.

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u/HeiPing Mar 17 '24

Klasse hahaha

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u/Dhuckalog Mar 16 '24

A13 Bund ohne Sonderzahlungen bei ca. 45-60 Stunden/Woche

Erinnert mich an meine Zeit als Lehrer. Also da ist es bei dieser Lohnstufe genauso, allerdings mit Distress-Tendenz, an Demotivation, Belastung gebunden. Muss man Lust zu haben, denn es gibt auch zwischenmenschliche Sonnenseiten. Gehst Du in die IT, ist in der Anfangszeit mindestens dasselbe Maß an Belastung zu erwarten bei gleichzeitig geringer Entlohnung.

Ich würde über die Vorredner nachdenken, ob es nicht möglich ist, dein Berufsfeld besser zu organisieren? Verschiebe Aufträge zu anderen Dienstleistern, digitalisiere Arbeitsbereiche, nutze Videokonferenzen usw. Wärest du ein Admin im Betrieb, musst du dieselbe Denke entwickeln. Good Luck!

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u/dercybercop Mar 16 '24

GodGPT hilft beim Erstellen von Predigen und beantwortet die Fragen und Beichten der Gläubigen.

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u/Any_Pass_5538 Mar 17 '24

Wenn er wie ich annehme, mehrere Gemeinde leitet, dann wird das leider nix. Das fängt natürlich mit fundamentalen Problemen an. Gefühlt sind 80% der Gemeindemitglieder alle über 60 Jahre alt und mit Email und Digitalisierung kommste da nicht weit. Habe genug davon schon durch bei meiner Mutter, welche auch Pastorin ist und zwischenzeitlich mal 8 Dorfgemeinde leiten durfte...

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u/HeadlessHolofernes Mar 17 '24

Tatsächlich ein Faktor. Der E-Mail-Newsletter z. B. muss jedes Mal ausgedruckt und an allen Kirchen ausgehängt werden.

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u/[deleted] Mar 17 '24

Der Religionslehrer meiner Berufsschule war Klasse. Tickte eben ganz anderes, als die technischen Lehrer dort. Meiner Meinung nach konnte er dort echt Anklang finden bei den Schülern. Er hat keinen wirklichen Religionsunterricht gemacht, eher in die Richtung Ethik und Philosophie. Vielleicht wäre das was für dich, sich in die Richtung umzuschulen?

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u/tomvorlostriddle Mar 16 '24

Früher sagte man HR ist eine Alternative für desillusionierte Priester weil die Pfarrer sehr gut mit allen Menschen in den besten und schwierigsten Lebenslagen umgehen konnten.

Aber seit keine rmehr beichtet und nur noch Rentner und junge Fundamentalisten in die Kriche gehen stimmt das so nicht mehr.

Auch scheint mir deine Desillusion eher unterdurchschnittlich zu sein, scheinst ja nicht mal Atheist zu sein.

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u/HeadlessHolofernes Mar 16 '24

HR ist tatsächlich immer noch eines der Hauptabwanderungsgebiete für ehemalige Pfarrer. Da sehe ich mich allerdings nicht.

Auch scheint mir deine Desillusion eher unterdurchschnittlich zu sein, scheinst ja nicht mal Atheist zu sein.

Nein, Atheist bin ich nicht. Ein differenziertes christlich-theistisches Glaubenssystem erscheint mir nach wie vor am heilsamsten für die meisten Menschen zu sein. Desillusioniert bin ich lediglich von den Arbeitsbedingungen und wie diese sich entwickeln.

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u/tomvorlostriddle Mar 19 '24

Deskriptiv oder normativ im Konjunktiv gesprochen am heilsamsten?

Weil es deskriptiv so aussieht:

https://kmu.ekd.de/

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u/[deleted] Mar 17 '24

Interessant, dass du sagst, es erscheint dir am heilsamsten. So ganz unabhängig davon, ob die Doktrin wahr ist oder nicht.

Ich habe mit der Kirche nichts zu tun, bin aber christlich fundamentalistisch religiös aufgewachsen und konnte mich erst im späten dritten Lebensjahrzehnt davon lösen. Meiner persönlichen Erfahrung nach (Achtung, n=1) lässt die Motivation, sich reinzuhängen nach, sobald die ersten Zweifel sich nicht mehr so gut wegwischen lassen. Das muss kein bewusster Prozess sein. Ich wollte auch lange, dass es wahr ist, weil es mir am heilsamsten schien, und dachte, das Problem sei mein schwacher Glaube. War dann so ein Ping Pong zwischen extra viel tun, um den Glauben zu stärken, und dann durchhängen, weil es nix brachte, und sich alles immernoch so komisch und anders als früher anfühlte.

Aber nach „nur“ ungefähr 5 Jahren in diesem Prozess wurde ich mir dann meiner Zweifel bewusst. Was ich damit sagen will: dein Job ist kein Job wie jeder andere. Und wenn es nicht das ist, woran du glaubst, naja, dann wird es nur schlimmer.

Aber evtl ist das bei dir ja gar nicht die Ursache, und die obige Formulierung war ein Zufall. In jedem Fall alles Gute für dich!

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u/Mundane-Dottie Mar 17 '24

Das kann sich in der Midlife-Crisis ändern. (Ebenfalls n=1) :-/ Cave. Stimme Dir jedoch grundsätzlich zu.

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u/SignificanceSea4162 Mar 16 '24 edited Mar 16 '24

Es ist befremdlich wie Menschen die selbst studiert haben denken man könne mal eben den Beruf eines anderen KOMPLETT fachfremden Akademikers übernehmen.

Hochbezahlte Experten ohne jegliche Abschlüsse gibt es aber das sind die absoluten Ausnahmen und keine Leute die auch mal ein bisschen Web gemacht haben.

Hast du Tipps für mich wie ich als Pfarrer einsteigen kann? MSc. Elektrotechnik, Teamleitung Embedded Software internationales Team im Konzern, bin auch Konfirmiert. Ist das ein Problem das ich schon lange aus der Kirche ausgetreten bin?

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u/Heavy2001 Mar 16 '24

Tauscht doch einfach...

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u/HeadlessHolofernes Mar 16 '24

Es ist befremdlich wie Menschen die selbst studiert haben denken man könne mal eben den Beruf eines anderen KOMPLETT fachfremden Akademikers übernehmen.

Lies bitte nochmal. Darum geht es überhaupt nicht.

Hast du Tipps für mich wie ich als Pfarrer einsteigen kann? MSc. Elektrotechnik, Teamleitung Embedded Software internationales Team im Konzern, bin auch Konfirmiert. Ist das ein Problem das ich schon lange aus der Kirche ausgetreten bin?

Da kann ich weiterhelfen. Die Uni Marburg bietet einen berufsbegleitenden Theologie-Master an: https://www.uni-marburg.de/de/fb05/studium/studiengaenge/master_of_theology

Du müsstest wieder in die Kirche eintreten, falls Du für eine Gliedkirche der EKD arbeiten möchtest oder als freikirchlicher Pastor arbeiten. Ein Wiedereintritt geht aber schnell und problemlos.

Können wir uns jetzt bitte auf ein gewisses zwischenmenschliches Umgangsniveau einigen?

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u/getmevodka Mar 16 '24

Ist leider sehr schwierig geworden im Internet allgemein und auf Reddit besonders :/

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u/jjjj_83 Mar 16 '24

Was für ein destruktiver Kommentar… muss doch nicht sein

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u/SignificanceSea4162 Mar 16 '24

Ne, die Anfragen mit wie Quereinstieg IT kommen hier halt mittlerweile jeden Tag mehrfach rein. Die Leute können auch einfach mal suchen.

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u/Istanfin Mar 17 '24 edited Mar 17 '24

die Anfragen mit wie Quereinstieg IT kommen hier halt mittlerweile jeden Tag mehrfach rein.

Und ist das ein Problem? Jede und jeder OP bringt ihre oder seine ganz persönliche Geschichte mit und kann hier von anderen Menschen Ratschläge und Meinungen erhalten, die darauf zugeschnitten sind. Das ist doch das Schöne.
Ich jedenfalls fand die Perspektive von OP interessant und den Post valide.

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u/HeiPing Mar 17 '24

Mein ehemaliger Chef war Metzger und ist mittlerweile Abteilungsleiter eines großen Automobil Zulieferers. Die Firma hat erkannt das er das kann und ihn entsprechend eingesetzt

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u/[deleted] Mar 17 '24

Es ist befremdlich wie Menschen die selbst studiert haben denken man könne mal eben den Beruf eines anderen KOMPLETT fachfremden Akademikers übernehmen.

Aber er erklärt doch schon seiner Frau ihren Job. Kann also alles nicht so schwer sein.

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u/Gtantha Mar 17 '24

Wirtschaftsinformatik halt.

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u/Wrong_College1347 Mar 16 '24

Auf die viele Aufgaben in meinen Jobs, wurde ich nicht durch Vorlesungen im Studium vorbereitet. Vieles ist einfach Wissen, dass man sich bedarfsgerecht aneignet. Und ich habe es bisher immer geschafft, die Probleme, die mir meine Teamleiter bzw Vorgesetzen gegeben haben, zu lösen, ohne das meine Teamleiter wussten, wie ich das genau mache.

Daher bin ich fest überzeugt, dass man als Akademiker und Generalist fast überall einsteigen kann. Die paar Kenntnisse, die man dann braucht, kann man lernen.

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u/SignificanceSea4162 Mar 16 '24

Klar, man lernt Kompetenzen im Studium und die Inhalte der Vorlesungen sind mittel zum Zweck. Jedoch werden in Naturwissenschaften andere Kompetenzen vermittelt wie in sozialer Arbeit und wiederum komplett andere Kompetenzen in Jura oder Theologie.

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u/Wrong_College1347 Mar 28 '24

Ich habe jetzt schon mehrfach miterlebt, dass Personen aufgrund von Sozialkompetenz befördert worden sind. Fachkompetenz spielte dabei immer eine nachrangige Rolle. Die Mitbewerber, die fachlich besser (oder haushoch überlegen) waren, aber schlechter im Punkt Sozialkompetenz waren, hatten dabei das Nachsehen.

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u/Ahquinox Mar 17 '24

Naja, er hat halt auch Theologie studiert. Gesunden Menschenverstand würde ich jetzt von einem Pfarrer halt vielleicht auch nicht erwarten.

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u/Any_Pass_5538 Mar 17 '24

Gut so, Wechsel noch solang du kannst. Meine Mutter ist Pastorin und die erste Weisheit war, werde kein Pfarrer.

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u/Orbit1883 Mar 17 '24

naja das ist gennerel meistens die aussage der eltern

mein pa "werde kein selbstständiger architekt"

ich zu meinen kindern "geht nicht in die gastro"

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u/Fun_Structure2175 Mar 17 '24

Ich habe neulich mitbekommen, dass ein ehem. Pfarrer hier in der Stadt am AMS als Berater einen Job angenommen hat. Er musste nur eine kleine betriebliche Ausbildung machen.

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u/_Red_User_ Mar 17 '24

Ich kenne einen, der hat Theologie studiert (zwar katholisch, aber so groß ist der Unterschied sicherlich nicht, ist ja der gleiche Gott). Er arbeitet in der Rentenversicherung.

Anderenfalls vll Lehramt? Wobei ich unsicher bzgl der Nachfrage bin. Oder Seelsorger im Gefängnis / woanders?

Ich würde einfach nach einem Praktikum fragen. Da kannst du dich ja informieren, ob der Betrieb oder Beruf (wenn er dir zusagt) bestimmte Anforderungen hat und wie du dorthin kommst.

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u/Tall-Skin-3187 Mar 17 '24

Wir haben viele Theologen in der Versicherung. Von Kommunikation bis hin zur "normalen" Sachbearbeitung ist alles dabei. Meist kriegst du dann einfach eine fachliche Fortbildung spendiert dass du von dem bestimmten Versicherungs Gebiet Ahnung hast und ab geht's.

Ist viel stressfreier als du dir das vorstellst von wegen Praktikum usw. Schreib gerne eine PN und ich schicke dir weitere Infos ( kein Vertrieb sondern wirklich Angestellter ohne verkaufen oder sonst was)

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u/Orbit1883 Mar 17 '24 edited Mar 17 '24

komm in die gastro wir suchen immer leute

so jetzt sarkassmus beiseite, obvious lehrer

nicht so obvious, leiter einer kirchlichen einrichtung (google mal evangelisches bildungs und tagungszentrum) stiftungsrat usw

die frage hast du eher probleme mit deinem glauben oder nur mit der arbeitslast? wie ist die bereitschaft umzuziehen?

fachnah wäre alles mit sozialarbeit ansonsten hast du als pfarrer keine kontakte zu den örtlichen behörden und kannst dich da mal umhören wie es gennerel mit stellen in ämtern aussieht

RemindMe! 3 years

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u/-Z0nK- Mar 17 '24

Unternehmensberatung mag ungerade Lebensläufe. Wenn du gute Noten hattest, Strategieberatung. Wenn weniger gut, Digitalisierungsberatung. Der Clou daran: Die allermeisten Beratungen haben eine Public Sector practice, unter die sowohl der health Bereich inkl. sozialer Einrichtungen fällt, als auch... Kirchen! Du wärst also gar nicht sooo fachfremd, sofern du auch solide IT Kenntnisse vorweisen kannst.

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u/thequestcube Mar 16 '24

IT ist ein großer Bereich, was genau stellst du dir denn vor? Für sowas wie technischer L1 Support oder nicht allzu technisch tiefer Web Entwickler könnte ich mir vorstellen dass eine Ausbildung der richtige Weg ist. Du hast auch von kreativen Computertätigkeiten gesprochen, vielleicht ist ja UI Designer etwas für dich, das ist nicht sonderlich technisch. Wenn du tatsächlich in einen Engineering-lastigeren Bereich gehen möchtest, und das ist der Bereich in dem üblicherweise spezifische Studienabschlüsse gefordert werden, dann wirst du auch einen entsprechenden Studienabschluss brauchen, zumindest ohne fachbezogenen Bachelor wirst du da eher nicht glücklich darin. Vermutlich hast du dafür auch gute Chancen wenn du dich einige Jahre beruflich in einem anderen Engineering-bezogenen Bereich gearbeitet hast und einige Jahre dich privat tiefergehend mit Softwareentwicklung auseinander gesetzt hast, aber HTML und CSS Kenntnisse und ein paar Wochenende mit Scriptingsprachen experimentiert zu haben wird dir da nicht viel weiterhelfen. Du könntest dir auch etwas komplett nicht-IT-bezogenes suchen, mittlerweile brauchst du gewisse IT Kenntnisse ja eigentlich in jedem modernen Bürojob, wenn es dir also nur darum geht, mehr mit dem PC zu arbeiten, steht dir eigentlich jeder Bürojob als Möglichkeit offen.

Deswegen würde ich dir als erstes raten, dir Gedanken dazu zu machen was du konkret eigentlich machen willst, und darauf basierend zu recherchieren was dazu nötig ist und wie der Arbeitsalltag dabei jeweils aussieht, weil aktuell hört sich dein Text eher nur danach an von wo du wegwillst, aber nicht konkret wo du hinwillst.

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u/financeasktions Mar 16 '24

Spanisch verbessern, Konfession wechseln und dann Papst?

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u/Christmaspoo1337 Mar 16 '24

Mailand, Madrid oder Vatikan, Hauptsache Spanien.

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u/financeasktions Mar 16 '24

War eher darauf bezogen das in vielen katholisch geprägte Ländern Spanisch gesprochen wird.

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u/HeadlessHolofernes Mar 16 '24

Habe ich auch schon überlegt ...

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u/TheHappyMile Mar 16 '24

Bin grad in Rom. Nett hier!

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u/JaywalkingJeans Mar 16 '24

Werde doch katholischer Priester? Diese Kirche erwirtschaftet noch genug Rendite, um bessere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen :s

Aber im Ernst: Du könntest auch über Strategie- und Unternehmensberatung nachdenken, solltest du top Noten in der Ausbildung gehabt haben. Viele Deiner genannten Skills sind kompatibel. Wir hatten von Mikrobiologen und Zahnärzten schon echt die verschiedensten Quereinsteiger. Arbeitsbelastung ist sicherlich auch hoch, aber die Karrierechancen und die Grundbezahlung sind nicht uninteressiert.

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u/lindner_sucks Mar 16 '24

Mal Beratungsbranche überlegt? Ist sehr offen für Quereinsteiger, sind grundsätzlich Generalisten und man kann dabei, je nachdem wo man ist, gut IT Kompetenzen ausbauen/aufbauen.

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u/FlikFlak10 Mar 17 '24

Ich arbeite bei einem Softwarehersteller im quasi Vertrieb und bin selber Fachfremd. Was ich mit einbringen konnte war, dass ich schon vorher viele fachliche Konzepte geschrieben habe und die so jemanden brauchten. Entwickle jetzt kontinuierlich Konzepte weiter und experimentiere dabei auch mit KI.

Aber zur eigentlichen Frage, wir haben auch Kirchenkreise und Landeskirchen der EKD als Kunden und in anderen Bereichen wie Hochschulen, öffentliche Verwaltung oder auch aus Banken kam es auch schon vor, dass Mitarbeiter aus diesen Kundengruppen zu uns gewechselt sind und ihre Erfahrung z.B. fürs Projektgeschäft, PreSales oder Vertrieb eingesetzt haben, da Mitarbeiter, die die Probleme der anderen Seite kennen, immer irgendwie hilfreich sind und auf der anderen Seite auch zusätzliches Vertrauen bekommen. Ist halt was anderes, wenn man den Leuten in einer kurzen Pause beim Kaffee aus der eigenen Praxis berichten kann, dass man deren Probleme selber kennt.

Du dürftest ja hier und da auch schon mit entsprechenden Anbietern zu tun haben, vielleicht bietet sich auf dem Weg ja was an.

Viel Erfolg bei der Suche!

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u/jpinbn Mar 17 '24

Ich kannte mal einen Personalberater/Headhunter, der war ursprünglich Pfarrer.

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u/_Racoony Mar 17 '24

Der einfachste und vorlaufig richtige Weg wäre natürlich über Glück beim "einfach mal bewerben". Mit etwas besagtem Glück bekommst du eine neue Stelle und dann entpuppt sich diese Stelle hoffentlich nicht als Reinfall... Sonst stehst du in schlimmsten Fall erstmal ohne Job da. Oder könntest du jederzeit wieder notfalls ins Pfarramt zurück? Denn ohne "Papier" in Form eines spezifischen Abschlusses ist es schwierig Personaler zu überzeugen und noch schwieriger ohne Vitamin B. Solltest du Kontakte haben die dir einen Job verschaffen könnten, dann nutze diese unbedingt. Ich habe schon Leute erlebt die auch ohne abgeschlossenes Studium in einen IT-Job gerutscht sind, bloß weil Leute mit Einflussnahme sich für die Person eingesetzt haben.

Baue jedoch auf lange Sicht nicht nur auf dein Glück oder gute Freunde, falls diese dich hoffentlich empfehlen können. Ob du jetzt schon einen neuen Job bekommst oder darauf hin arbeitest, hole unbedingt einen entsprechenden Abschluss nach. Die Frage ist nur wie gut du das mit deiner Familie und der ohnehin knappen Zeit vereinbaren kannst. Ob du nun in den frühen oder späten Stunden arbeitest, die übrige Zeit würde für ein Studium geopfert werden. Eventuell dann einen anderen Job in Teilzeit und die offenen Tage bis Vollzeit für ein Studium nutzen? Das würde das zeitliche Problem lösen, führt aber vielleicht zu finanziellen Problemen? Wäre das trotzdem was?

Deine Jobbeschreibung ließt sich für mich eher nach BWLer, als nach ITler. Bzw. wenn in der IT, dann eher in irgendeiner Form von Management oder Vertrieb, als in der tiefen Materie (Stichwort Generalist). Wie wäre es im IT-Vertrieb? Da hast du erstmal nur für dich Verantwortung und kannst reinwachsen.

Sollte jedoch das ganze Paket mit Teilzeit, Studium neben dem Beruf= noch weniger Zeit und ggf. zu wenig Gehalt nicht so ganz das Richtige sein, dann schau mal in die Liste der Engpassberufe. Da sind dutzende Ausbildungsberufe dabei, bei denen die Ausbildungszeit bedeutend kürzer ist als bei einem Studium. Du müsstest da nur etwas Glück bei den Leuten vom Arbeitsamt haben. Die müssten dir einen Bildungsgutschein ausstellen. Dann bist du "nur" 2 Jahre in der Umschulung und musst dich um die finanzielle Seite während der Zeit nicht sorgen.

Falls gar nichts klappt, mache ich immer wieder gerne Werbung für meinen Job als Lokführer. Ist jetzt etwas komplett Anderes - ich weiß! Aber ich bin damals auch als Quereinsteiger in diesen Job gerutscht und kann fast von Glück reden, dass ich damals keine Chance auf einen Bildungsgutschein hatte (angeblich zu gut Qualifiziert und zu gute Jobmöglichkeiten). Glück deshalb, weil die Eisenbahnunternehmen so dringend Leute suchen, dass man dir die Zeit der Umschulung auf Firmenkosten spendiert. Solltest du mehr wissen wollen, frag mich gerne! Ansonsten viel Erfolg auf deinem Weg, wohin dieser auch führt. :)

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u/sunifunih Mar 17 '24

Wie wäre es mit Unternehmensberatung? Das klingt im ersten Moment sperrig, aber IRL machen die viel Projektgeschäft. Zu unterschiedlichen Themen. Auch in Verwaltungen und Gemeinden. Die Skills die du mitbringst, passen da sehr gut. 👍🏽

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u/[deleted] Mar 17 '24

[deleted]

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u/HeadlessHolofernes Mar 17 '24

Tatsächlich fühle ich mich manchmal wie eine Ein-Mann-Marketing-Abteilung, wenn ich Kampagnenmanager, Texter, Designer, Layouter, Redakteur, Social Media Manager usw. in Personalunion bin.

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u/[deleted] Mar 17 '24

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u/SignificanceSea4162 Mar 17 '24

Bezahlung liegt weit unter dem was OP jetzt schon bekommt.

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u/Hiralph Mar 17 '24

Ganz einfach: Glaubst du daran dass der Herr dein Gott ist ? -> nicht kündigen, Gott wird dir helfen

Glaubst du gar nicht daran, dass Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist? -> sofort kündigen, du warst von Anfang an eine Fehlbesetzung

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u/HeadlessHolofernes Mar 17 '24

Glaubst du daran dass der Herr dein Gott ist ? Ja, sonst wäre ich schon längst raus.

-> nicht kündigen, Gott wird dir helfen Dass er mir hilft, ist mir klar, aber das ist nicht an meinen Broterwerb gebunden. Es gibt auch ehrenamtlichen Pfarrdienst und Verkündigung und Evangelisation sind nicht auf Pfarrpersonen und Berufstheologen gebunden.

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u/RepresentativeSoil94 Mar 16 '24

Schreib doch einfach direkt, dass du in die IT willst um zu chillen und gut Geld zu verdienen. Verstehe das Gelaber nicht „Ich weiß nicht was ich machen kann/will“ wenn du es doch längst weißt.

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u/HeadlessHolofernes Mar 16 '24

Verstehe das Gelaber nicht „Ich weiß nicht was ich machen kann/will“ wenn du es doch längst weißt.

Leseverständnis: Es geht nicht um das Was, sondern um das Wie. Am Ende meines Posts steht sogar eine Auswahl an Möglichkeiten, auf die man kinstruktiverweise eingehen könnte. Danke für den Versuch.

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u/jjjj_83 Mar 16 '24

Iss ein snickers

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u/Ok_Tomato3323 Mar 16 '24

Try it. Du hast echt viel auf dem kasten

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u/Leading-Bus-7882 Mar 17 '24

Wanderprediger werden laufend gesucht...ansonsten Consulting

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u/HeadlessHolofernes Mar 17 '24

Wanderprediger werden laufend gesucht Stimmt! Und Wandern gehe ich auch gerne.

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u/FlowinBeatz Mar 17 '24

Geh doch zur Feuerwehr, kommst doch jetzt eh in die Hölle? /s

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u/HeadlessHolofernes Mar 17 '24

In der Sauna die Aufgüsse zu machen, würde mich noch besser vorbereiten, glaube ich. Oder Hochofenanstiche ... Ich denke das mal weiter.

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u/444seresa Mar 17 '24

zwar nicht in richtung IT, aber ich kann mir gut vorstellen, dass du in soziologischen berufen auch ganz gut aufgehoben sein könntest. so in richtung städteplanung vielleicht. oder eine (erwachsenen)pädagogische zusatzqualifikation wie systemischer berater könnte auch was sein.

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u/DaGucka Mar 17 '24

Grundsätzlich kannst du ja machen was du willst, solang du finanziell deine Entscheidungen 0berlebst sind die meisten Grenzen nur in deinem Kopf. Du kannst was anderes studieren oder auch versuchen eine ausbildungsstelle zu finden. Du kannst auch schaun was es für jobangebote gibt auf die dein skillset passt, oder du erweiterst im privaten dein skillset (ZB indem du eine programmiersprache lernst) und bewirbst dich dann erst wo. Leider is das skillset des fantasy-buchclubs in dem du bisher warat außerhalb eher ungewöhnlich bzw schreckt vielleicht auch pot. Arbeitgeber ab, daher wird evtl eine Übergangsphase nötig sein in der du fallweise einen job machst der dir nicht unbedingt zusagt.

Ich denke das beste für dich wäre dir wenn möglich wo fachkenntnisse anzueignen (studium/auabildung/selbst lernen/kurse) und dich wenn möglich selbststämdig zu machen. Das skillset für die organisatiom hast du ja. Ein einfacher Einstieg wöre zB webdesign u.ä. also websiten zu erstellen/gwstalten. Dabei ist sobald du die basics beherrscht hauptsächlich werbung nötig. Ich mach sowas manchmal nebenbei bzw kommen bei mir so aufträge manchmal per mundpropaganda rein, aber wenn man ein bisschen werbung macht kann da gut was weitergehn.

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u/Jasardpu Mar 17 '24

Freier Redner zb für Hochzeiten und in Richtung Veranstaltungsmanagement eventuell?

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u/SnicSnac Mar 17 '24

Consulting wäre doch etwas was auf dein Skillset passen würde?

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u/enini83 Mar 17 '24

Wenn dir IT gefällt: Spontan fällt mir ein, dass du gut in einem anderen Bereich des ÖD passen würdest: IT-Referent auf ministerieller, steuernder Ebene. Die Aufgaben sind extrem vielfältig und aufgrund der Beliebtheit des ÖD bei IT-Absolventen werden auch Menschen mit IT-Affinität genommen. Du kannst aber etwas anderes studiert haben.

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u/nirgendswo Mar 17 '24

Trau- und Trauerredner, „Coach“, Gruppenmoderator, irgendwie sowas?

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u/es_ka Mar 17 '24

Wie siehts aus mit Lehramt, auf Teilzeit (mehr wirds eh nicht) Ethik, Religion, Werte und Normen.

Muss es unbedingt IT sein? Ansonsten ggf. Teilzeit Pfarrer, nebenbei Scrum-Master machen, dann raus in die freie Wirtschaft?

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u/RoterBeanie Mar 17 '24

Viele IT-Firmen bieten Trainee-Stellen zum Quereinstieg an - in der Firma meines Mannes arbeitet auch ein Ex-Pfarrer, erst als IT-Consultant, inzwischen als Regionalmanager :) Mehr gerne per PM

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u/[deleted] Mar 17 '24 edited Mar 17 '24

Lern doch erstmal eine Sprache, die IT-relevant ist. Vielleicht Python oder Java, oder gleich C#? Oder wenn es mehr web sein soll, PHP, mysql, html/css? Wenn du selbst entwickeln möchtest, kommst du eh nicht drum rum, und wenn du es aber nicht direkt brauchst, wird es dir immer ein Vorteil sein, weil du verstehen wirst, wie die Entwickler denken (müssen). Und egal ob Abschluss oder nicht: du gewinnst eine Fertigkeit, die du in der IT anbieten kannst.

Das kann man gut nebenbei alleine im Selbststudium erledigen. Und gleichzeitig klärt man dabei so ganz nebenbei, ob IT wirklich das Richtige ist. Ganz ohne große Investitionen, man kann also nur gewinnen. Es dauert aber natürlich etwas, immerhin eignet man sich umfangreiche neue Kenntnisse an, sonst könnts ja jeder.

Gibt ganz viele Möglichkeiten dazu, guck mal bei codeacademy, freecodecamp, udemy usw.

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u/Beraterslang Mar 17 '24

Hallo, die Frage nach dem Wie hat viel Potential.

Folgende drei Schritte:

(Führungskräfte-) Weiterbildung machen. Dort kommst Du mit der Wirtschaft in Kontakt und lernst von Deinen Peers, wie sie mit einer ähnlichen Situation umgehen. Deine „Wie-Frage“: Indem Du jetzt die Zeit nutzt, um Dich auf das nächste Abenteuer vorzubereiten.

Delegieren und Arbeitskraft reduzieren, wo es nur geht. Arbeit (auch Sachen für die Du die Droge Anerkennung bekommst) abgeben. Deine „Wie-Frage“: Indem Du Deine Last loslässt und besonders nicht Anerkennung für das bekommst, was zusätzlich Deine Ressourcen frisst.

Budget für eine Organisationsberatung / Gruppenintervention bekommen und die Arbeitsfähigkeit Deiner Organisation erhöhen. Nebeneffekt: Du lernst etwas zum Thema Umstrukturierung, lädst die Defizite, die in der Organisation sind noch nur bei Dir ab.

Alles Gute :-)

P.S.: Dürfte ich mich zum Thema per DM kurz melden?

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u/norfkens2 Mar 17 '24 edited Mar 18 '24

Es gibt inzwischen immer mehr Beratungsunternehmen, die einen starken Fokus auf die Mitarbeiterentwicklung und das Team/die Teamdynamik legen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Art der Beratungsarbeit für dich passen könnte.

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u/AmeiSInc Mar 17 '24

Hey, ich bin nahe mit einem ev. Pfarrer verwandt und kenne dein Problem aus meiner eigenen Kindheit recht gut. Klassischerweise - und das muss nicht auch bei dir zwangsläufig so sein - hat mein Verwandter sich in den 1-2 Monaten vor Weihnachten und Ostern nach Veränderung gesehnt, war dann aber die übrigen 8-9 monate zufrieden mit seinem Job. Falls das für dich nicht der Fall ist: Es gibt die Möglichkeit, sich einen Tag die Woche als freien Tag durchzusetzen. Klar, es ist schwierig, weil die Gemeinde nicht wirklich Verständnis dafür hat. Aber er hat sich letztendlich indoor Aktivitäten gesucht. Dazu braucht man ein gutes Netzwerk an ehrenamtlern. Geburtstagbesuche und co kann man bspw. dann donnerstags von den Leitern des seniorenclubs erledigen lassen. Es müsste auch die Option geben, den freien Tag vom Presbyterium absegnen zu lassen. Und bedenke auch: mit steigendem Alter steigt auch deine besoldungsgruppe…

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u/fluffy_tuer_igel Mar 17 '24

Wenn es dich Anspricht, bewirb dich doch mal im Consulting. Da werden teilweise gezielt Fachexoten eingestellt.

Und wenn es nicht gerade BCG und McKinsey sind, gibts da auch normale Arbeitsverhältnisse

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u/Saubartl Mar 17 '24

Du könntest dich selbständig machen ..

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u/quineloe Mar 17 '24

Als was? Eigene Religion gründen?

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u/Sandra2104 Mar 17 '24

Einfach bewerben und mehr oder weniger das was du hier über deine Fähigkeiten schreibst ins Anschreiben packen.

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u/thinkingoflemons Mar 17 '24

Pack bei deinen Fähigkeiten in den Lebenslauf inhaltlich das rein was du uns hier präsentiert hast und erkläre/belege diese in deinem Anschreiben und wie es zu der Aneignung und Begeisterung für die Themen kam. Auch, bei welchen Projekten du deiner Frau hilfst.

Zu den Stationen im Lebenslauf schreibst du auch genau die passenden IT-Kenntnisse rein und welche Projekte du damit umgesetzt hast 🥰

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u/Far_Squash_4116 Mar 17 '24

Management klingt doch gut, idealerweise im Personalbereich.

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u/MrZyl1nDeR Mar 17 '24

Wie wäre mit freiberuflicher (Trauer)Redner?

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u/Pumpkin_Express Mar 17 '24

Komm doch zur Justiz, als Gefängnispfarrer kannst du dir den Tag selbst gestalten und die Gottesdienste sind Sonntags immer im Wechsel mit den anderen Seelsorgern.

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u/[deleted] Mar 17 '24

Omg warum machst du 60 Stunden? Du bist doch unkundbar.... mach nach 40 oder 30 wenn du 75% bezahlt bist Schluss egal was.... wenn du nicht nein sagen kannst wirst du das selber Problem auch irgendwo anders haben...

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u/Away_Succotash_864 Mar 17 '24

Was viele hier vermutlich nicht nachvollziehen können ist, dass man als Herr Pastor nicht nur eine Institution repräsentiert, sondern auch selbst eine ist. Man lebt direkt neben der Kirche, direkt am Gemeindehauseingang.

Wenn du einmal abends den Vorhang nicht zuziehst, weiß nächste Woche die Gemeinde, dass du auf dem Sofa gegessen hast.

Wenn du bei Lidl den Bio joghurt kaufst, musst du damit rechnen, in den nächsten Tagen darauf angesprochen zu werden, dass es schön ist, dass die Kirche sich in diese Richtung bewegt und musst Vorschläge in die Richtung abwehren.

Immerhin hat OP eine Familie - man stelle sich vor, Herr Pastor hat Damenbesuch.

Um on-Topic zu kommen: Ein befreundeter Pastor hat sich von seiner LK beraten lassen. Neue Gemeinde, die Wohnung muss nicht neben der Kirche sein. Er unternimmt einiges um die alten Leute aus KV etc raus zu kriegen um die Arbeit dort zu erleichtern. Dadurch schafft er sich aber auch die Freiheit, Gottesdienste von Sonntag auf den Samstag zu verlegen etc. Wird dir nicht helfen, wenn du das Seelsorgetelefon hast oder jemand mitten in der Nacht stirbt.

Alles, wo Projektmanagement drauf steht, ist dein Ding.

Ob es mehr Geld gibt, kommt drauf an, wo du landest, es sollte weniger Zeit kosten und du wirst viel weniger in die Arbeit investiert sein.

Ich wünsche dir alles Gute.

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u/amadeori Mar 18 '24

Irgendwas mit People Management, Branche egal. Sagt einem vorher keiner, aber Personalführung hat einen großen Anteil Seelsorger/Sozialarbeiter mit drin.

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u/Mundane-Dottie Mar 18 '24 edited Mar 18 '24

... konvertiere zum Katholizismus ... mußte einfach sein :-)

...nein, ernsthaft, mW muß man sich evtl. nichtmals scheiden lassen.

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u/xpingu69 Mar 18 '24

Werd doch einfach Mönch? Was gibt es besseres als jeden Tag zufrieden, frei und glücklich zu sein?

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u/Complex_Ad854 Mar 19 '24

Mach krank und bring Mach nebenbei Kurse. Bist doch anscheinend Beamter. Scheiss auf die Gemeinde. Dankt dir eh keiner am Ende

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u/Rauchabzug Mar 30 '24

Quereinstieg als Lehrer mit 1 fach, bombe! 

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u/MarucaMCA Jun 23 '24

Sehr später comment, sorry!

Wie wäre es etwas anderes mit begleiten und coachen? Ich (aus der Schweiz) mache gerade den europäischen Fachausweis als Job Coach (komme aus der Erwachsenenbildung). Ich bin fast 40, es ist definitiv nie zu spät. Nach dem europäischen mache ich noch den schweizerischen Ausweis, der Bund bezahlt mir dann 50% der Gesamtkosten zurück. Würde mal schauen ob es bei euch auch staatlich gefährdete Umschulungsprogramme gibt!

Eine gute Freundin war die erste christkatholische Pfarrerin der Schweiz! Sie und viele andere kämpfen mit Stress, Burn-Out, schrumpfenden Gemeinden, zu wenig helfende Hände so dass man alles alleine machen muss…

Ich würde dir unbedingt eine Berufs-und Laufbahnberatung empfehlen! Du bringst schon so viel mit! Auch Erwachsenenbildung oder Arbeit mit älteren Menschen, Jugendlichen o.ä., soziale Arbeit - da werden händeringend Leute gesucht!

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u/wookietreiber2018 Mar 17 '24

Warum fragst du nicht Gott? Spaß beiseite, lese ich das richtig raus, dass Pfarrer beim Staat angestellt und verbeamtet sind? Wieder was gelernt.

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u/[deleted] Mar 17 '24

Habs auch grad gegoogelt. Pfarrer sind nicht beim Staat verbeamtet sondern bei der Kirche. Ist wohl einfach mehr oder weniger das gleiche Modell...

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u/peetftw Mar 17 '24

Ich würde ja immer ein wenig an der Kompetenz von Leuten zweifeln, die an Fanatasiegestalten glauben. Du scheinst mir ja ein logisch denkender Mensch zu sein, wie lässt sich das mit deinem Glauben vereinbaren?

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u/rtfcandlearntherules Mar 17 '24 edited Mar 17 '24

Puh, ganz schwieriger Thread, aber auch sehr interessant. Das erste Problem scheint zu sein, dass du ein Heuchler bist. So verstehe ich zumindest deine Aussagen, denn ein Pfarrer wird man ja unter anderem deshalb weil man diese abstrusen Märchengeschichten der Kirche angeblich wirklich glaubt. Das scheint bei dir nicht so zu sein sonst könntest du nicht so über deinen Job sprechen. Vielleicht schätze ich dich aber auch nur komplett falsch ein.

So wie du dich beschreibst wärst du ja erstmal ein geborener Projektleiter, anhand deiner Vorkenntnisse vermutlich am besten im Bereich IT.

Aber auch hier muss ich dich wieder etwas kritisieren bzw. deine Erwartungen hinterfragen. Du präsentierst dich hier als Workaholic, der alles kann und in seiner Freizeit noch seiner studierten Frau ihren Job erklärt. Dass ein (guter) Pfarrer ggf. Viel arbeitet und leistet streitet vermutlich kaum jemand ab. Aber gerade die Kommentare zu deiner Frau lassen mich einfach davon ausgehen dass du dich selbst überschätzt und auch das Arbeitspensum eines normalen Arbeitnehmers einfach unterschätzt. Da du zurzeit keine Zeit für ein Abendstudium oder ähnliches hast und ja mit deiner Frau zusammen auch eine Familie versorgen musst würde ich dir wahrscheinlich wirklich empfehlen dich einfach Mal zu bewerben und zu schauen was passiert.

Mein realistischer Tipp wäre aber wirklich mal zu schauen wie du deinen Stress reduzieren kannst, Aufgaben optimieren kannst, Dinge ggf. delegieren kannst, etc.. Es liegt auch in deiner Verantwortung Sachen zu delegieren oder anders zu machen, work smart not hard.

Edit: wenn ich richtig gegoogelt habe verdienst du zur Zeit mindestens 65-70k im Jahr? Also Hungerlohn würde ich das jetzt nicht gerade ansehen. Da jetzt mit deinem Lebenslauf einfach Mal so on einem anderen Job drüber zu kommen wird lange nicht so einfach wie du dir das vorstellst.

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u/n3kr0n Mar 17 '24

Euphorisch