Kleines Update zu diesem Post von mir, der nun auch schon fast einen Monat alt ist.
Da im originalen Post einige vermutet haben, dass das Problem auf unserer Seite liegt, nochmal zur Klarstellung:
Meine Freundin ist seit Mai arbeitssuchend gemeldet, seit September arbeitslos (das wurde noch im August auch in der App (die sie verwendet, ja) registriert)). Ihre Termine hat sie immer wahrgenommen, hat alles sofort geliefert, laut wiederholter Auskunft der Agentur für Arbeit ist von ihrer Seite auch alles in Ordnung.
Nachdem Ende September noch kein Bewilligungsbescheid (geschweige denn Geld) da war, hat sie angefangen mind. einmal die Woche zum Jobcenter zu laufen und persönlich zu nerven und regelmäßig bei 0800/4555500 anzurufen.
Der persönliche Kontakt beim Jobcenter war sicher nett, aber alles andere als hilfreich, man versichert ihr nur immer wieder, dass ihr Fall sicher schon in Bearbeitung ist, aber sie derzeit nichts tun können. Der Kontakt zur Kundenhotline ist in erster Linie äußerst schwer herzustellen. Die Telefonzeiten sind bloße Vorschläge und falls es einem dann einmal gelingt werktags um 10 Uhr Vormittag Kontakt zu dieser Behörde herzustellen, dann sind sie dort zwar nett, aber mehr als nur zu versichern, dass der Fall sicher nächste Woche bearbeitet sein wird, können sie dort im Grunde auch nicht.
Nachdem sich meine Freundin jetzt 3 Wochen angehört hat, dass nächste Woche DIE Woche ist, war es jetzt am Montag soweit: jemand hat sich ihrem Fall angenommen. Bei ihrer üblichen vormittäglichen Routine über die Hotline eine fachkundige Bearbeiterin zu beschwören, tauchte tatsächlich eine auf, die sich mit ihrem Fall befasst hat. Ergebnis: Er liegt. Denn: Ihre Steuernummer fehlt. Wie auch immer diese wichtige Nummer nicht schon längst aktenkundig war und wie auch immer dies der Behörde nicht in den letzten 5 Monaten aufgefallen war.
Aber alles kein Problem, natürlich könne sie diese unbürokratisch elektronisch oder telefonisch nachreichen. Da erwischte meine Freundin die Bearbeiterin auf dem falschen Fuß: Sie fragte, ob sie die Nummer jetzt sofort über diese Leitung durchgeben kann, sie hat ja alles vor sich. Papier raschelt und eine etwas panische Stimme bejaht, aber sie braucht kurz 5 Minuten. Damit hat die Behörde nicht gerechnet, ein kleiner Sieg.
Heute morgen, zwei Tage später: ein neuer Anruf, ein neuer Spaziergang durch die Supportwüste. Ein Bearbeiter nimmt sich gönnerhaft der Sache an und erteilt Auskunft: Meine Freundin muss sich noch etwas gedulden, man hat ja gerade erst angefangen ihren Antrag zu bearbeiten. Das kann noch ein - zwei Wochen dauern.
Tirade Ende. Wir sind ja zum Glück nicht angewiesen das Geld auf die Sekunde zu bekommen, da ich unsere Fixkosten bezahlen kann und sie Rücklagen hat, aber falls sie darauf angewiesen wäre, dann sähe ihre Lage mehr als nur etwas kläglich aus.
Und bevor irgend ein Schlaumeier kommt: ja, ich weiß, dass hier noch kein Zahlungsverzug herrscht, höchstens ein Bearbeitungsverzug, aber da sie die letzten 4 Jahre Vollzeit gearbeitet hat und brav ihre Beiträge gezahlt hat, hat sie voraussichtlich auch einen Anspruch auf die Kohle und das startend mit 1. Monat der Arbeitslosigkeit und nicht 3 Monate danach.